Essen. Bei der Europameisterschaft der U-21-Junioren droht der deutschen Auswahl schon am Sonntag der K.o., weil der Auftakt gegen die Niederlande in die Hose ging. Doch selbst eine zweite Niederlage gegen Spanien wäre kein Anlass für eine Generalkritik. Denn die Richtung stimmt: Die besten Talente spielen im A-Team. Ein Kommentar.

Zur Jahrtausendwende hatte der deutsche Fußball genau ein großes Talent. Sein Name war Sebastian Deisler. Der Junge war tatsächlich so hochbegabt, dass er heute, mit 33, Rekord-Nationalspieler und Anführer seiner Nachfolger sein könnte. Doch er beendete 2007 seine Karriere. Weil er zu oft verletzt war: an Leib und Seele.

Deisler wurde auch nie mit dem Druck fertig, der einzige Hoffnungsträger zu sein in einer Zeit, in der Nationalspieler als Rumpelfüßler verhöhnt wurden und die U-21-Auswahl aus Bundesliga-Bankdrückern und Zweitligaprofis bestand.

DFB lernte aus Fehlern und installierte Leistungszentren

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Nach der Blamage bei der Europameisterschaft 2000 zog der DFB die richtigen Konsequenzen. Mit viel Geld wurden die Nachwuchs-Leistungszentren installiert. Talentquellen, die heute kräftig sprudeln.

Spieler wie Götze und Draxler gehören längst zur deutschen Elite-Elf

Deshalb gäbe es keinen Grund zu jammern, wenn Deutschlands U-21-Junioren bei der EM in Israel vorzeitig ausscheiden sollten.

Die Besten dieser Jahrgänge sind nämlich gar nicht dabei. Spieler wie Mario Götze, Julian Draxler, Ilkay Gündogan, Andre Schürrle und Toni Kroos gehören zum Stamm von Joachim Löws Elite-Auswahl. Das Ziel ist also längst erreicht. Auch ohne Titel.