Tel Aviv. Jetzt gilt es: Die deutsche U-21-Nationalmannschaft startet heute gegen den Erzrivalen Niederlande in die Fußball-Europameisterschaft in Israel. Das Ziel des DFB-Teams ist klar: Finale. Trainer Rainer Adrion träumt sogar schon vom Titelgewinn - es wäre bereits das zweite Mal nach 2009.

Der Blick von den Zimmerbalkons im noblen Hotel Carlton auf den Jachthafen von Tel Aviv und das Mittelmeer passt zum herrlichen Sommerwetter. Alles riecht nach Urlaub, aber es geht um ein Ziel, das nur mit großen Anstrengungen zu erreichen ist.

Für die deutschen U-21-Junioren beginnt die EM am Donnerstag (20.30 Uhr MESZ, live bei Kabel eins) mit dem schweren Gruppenspiel gegen die Niederlande. Der gewünschte Endpunkt der Reise steht fest: Jerusalem. In der Hauptstadt Israels findet am 18. Juni das Endspiel statt. Dort will die Mannschaft von DFB-Trainer Rainer Adrion in große Fußstapfen treten. Nach dem bislang einzigen Triumph des DFB in der ältesten Nachwuchsklasse 2009 in Schweden soll zum zweiten Mal der Titel geholt werden. „Europameister zu werden, das ist unser Traum“, sagt Adrion (59), ein Vertrauter von Bundestrainer Joachim Löw. „Wir wollen den Pokal hochhalten“, sagt Lewis Holtby, der Kapitän des Teams.

Deutscher Nachwuchs hat wohl nicht ganz die Qualität wie 2009

Das Programm im Gelobten Land aber könnte kaum schwerer sein für die Nachfolger der goldenen Generation von vor vier Jahren, die A-Nationalspieler hervorbrachte wie Mesut Özil, Manuel Neuer, Sami Khedira, Jerome Boateng, Mats Hummels, Benedikt Höwedes und Marcel Schmelzer. Nach dem Auftakt gegen die Niederlande in Petah Tikva folgt am Sonntag (9. Juni/20.30 Uhr MESZ) in Netanya das nächste Spiel der Gruppe B gegen Spanien. An gleicher Stelle ist Russland am Mittwoch nächster Woche (12. Juni/18 Uhr MESZ) der dritte Gegner. Mit Holland (Sieger 2006 und 2007), Deutschland (2009) und Spanien (2011) sind die Gewinner der letzten vier Turniere in der Gruppe vereint. Nur die beiden erstplatzierten Teams kommen weiter.

Die DFB-Elf besitzt wohl nicht ganz die Klasse wie 2009, aber „sofort gegen den Erzrivalen zu spielen, ist phantastisch“, tönt Holtby selbstbewusst. „Es gibt nichts Schöneres, als Holland zu schlagen.“ Der 22-Jährige, im Winter von Schalke zu Tottenham gewechselt, ist einer der Wenigen, die bereits in der A-Nationalelf gespielt haben. Der DFB leistet sich den Luxus, auf Topspieler, wie Julian Draxler, Ilkay Gündogan oder Andre Schürrle, die im Weltmeisterjahr 1990 oder später geboren wurden, zu verzichten.

Bekannte Namen lassen auf einen guten EM-Start gegen Holland hoffen

Man will diesen Spielern nicht zumuten, noch einmal bei den „Kleinen“ zu spielen. In der Elf, die Adrion aufbieten wird, stehen dennoch durchaus bekannte Profis mit Erfahrung wie Bernd Leno, Patrick Herrmann oder Tony Jantschke. Einem guten EM-Start steht eigentlich fast nichts im Weg, außer Holland.