Leverkusen. Bayer Leverkusen trennte sich am 28. Bundesliga-Spieltag vom VfL Wolfsburg 1:1. Andre Schürrle brachte die Werkself früh in Führung, Simon Kjaer sicherte den Wölfen mit seinem Treffer noch einen Punkt. Leverkusen muss sich den Vorwurf gefallen lassen, in Hälfte zwei mehr reagiert als agiert zu haben.
Der Großteil der 29.000 Zuschauer in der Bayarena war gekommen um zu sehen, wie Bayer 04 Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg einen weiteren, wichtigen Schritt gen direkte Qualifikation für Europas Königsklasse macht. Die Heimmannschaft tat ihnen diesen Gefallen nicht - auch wenn der VfL Wolfsburg nicht zu überzeugen wusste und auch im 16. Anlauf nicht in Leverkusen gewann.
Andre Schürrle brachte die Werkself früh in Führung (11.), Simon Kjaer erzielte nach der Pause den überraschenden Ausgleich (70.). Dass die Wölfe, die die Werkself zuletzt drei Mal in Folge auf heimischen Boden bezwungen hatten, in der kommenden Saison ebenfalls durch Europa wildern, scheint dennoch nahezu ausgeschlossen.
Das Bayer-Trainergespann Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski vertraute dem selben Personal wie in der Vorwoche beim 4:1-Sieg in Düsseldorf, Wolfsburg-Coach Dieter Hecking ließ den erst 18-jährigen Maximilian Arnold von Beginn an die linke Außenbahn beackern.
Bayer-Stürmer Kießling war überall zu finden
Etwa zehn Minuten lang begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, dann diktierte nur noch Leverkusen das Geschehen. Stefan Kießling, der nahezu überall auf dem Feld zu finden war, ließ zunächst Simon Kjaer ins Leere laufen, schickte das Spielgerät dann aber gen VIP-Tribüne (11.). Nur eine Zeigerumdrehung weiter klingelte es zum ersten Mal. Erneut stand Kjaer unfreiwillig im Mittelpunkt, als der das Leder 30 Meter vor dem eigenen Kasten brav an Lars Bender abtrat. Der Nationalspieler, in Durchgang eins DER Dreh- und Angelpunkt in der Werkself-Zentrale, ließ sich nicht bitten und bediente den mitgestarteten Andre Schürrle am zweiten Pfosten mustergültig: 1:0 (12.)
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In der Folge schaltete Bayer einen Gang zurück, ohne aber die Kontrolle über ideen - und leidenschaftslosen Wolfsburger auch nur einen Augenblick abzugeben. Kießling, Stefan Reinartz und Gonzalo Castro per Freistoß verpassten es vor der Pause zu erhöhen, die Gäste konnten sich glücklich schätzen, dass es mit nur einem Gegentor in die Kabine ging. Wolfsburg Offensivausbeute bis dahin: Ein Schuss ans Außennetz vom Japaner Hasebe.
Auch die erste gefährliche Aktion nach dem Seitenwechsel gehörte Bayer 04, Sidney Sam scheiterte kurz nach Wiederanpfiff am herauseilenden Diego Benaglio im Wolfsburger Tor (47.). Danach durften auch die Wölfe mitspielen - zunächst jedoch mit überschaubarem Erfolg. Nach einer Ecke prüfte Naldo Bernd Leno im Leverkusener Tor (50.) per Kopf, der U21-Nationaltorwart aber zeigte sich reaktionsschnell und parierte.
Überraschender Ausgleich in Leverkusen
Und während die Partie recht ereignislos vor sich hin plätscherte, stand es plötzlich 1:1. Ricardo Rodriguez trat einen Freistoß an den kurzen Pfosten, der Däne Kjaer hielt sein blondbehaartes Haupt hin und streichelte das Leder vorbei an Leno in die Maschen (70.). Man hörte Kinnladen herunterklappen im weiten Rund der Bayarena, so unangemeldet kam der Ausgleich daher.
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Leverkusen brauchte einige Minuten , um den Vorwärtsgang wiederzufinden. Erst kombinierten Castro und Carvajal Torschütze Schürrle frei, der aber bekam aber keinen Druck hinter den Ball (76.). Leichte Beute für Benaglio, der nur eine Minute später einen Kießling-Kopfball aus kurzer Distanz in Weltklasse-Manier um den Pfosten schaufelte. Viel mehr gab es darauf nicht zu bestaunen in einer Partie, nach der sich die Werkself den Vorwurf gefallen lassen muss, in Hälfte zwei mehr reagiert als agiert zu haben. Die Hecking-Elf hingegen dürfte mit dem vierten von möglichen 48 Punkten in Leverkusen den Heimweg nach Niedersachsen durchaus zufrieden antreten.