Rom. Britta Steffen hat bei der WM in Rom auch die 50 Meter Freistil in Weltrekordzeit gewonnen. Zum krönenden Abschluss holte die 4x100m-Lagenstaffel der Männer hinter den USA Silber.

Britta Steffen hat mit einem letzten Kraftakt das Gold-Double wie bei Olympia perfekt gemacht, Paul Biedermann die Lagenstaffel in einem Krimi zu Silber geführt: Deutschlands Superstars haben es bei der Schwimm-WM in Rom noch einmal richtig krachen lassen und für einen krönenden Abschluss gesorgt.

Steffen fühlte sich nach ihrem zweiten Titelstreich mit Weltrekord über 50 Meter Freistil "wie im Märchen" und war von sich selbst überrascht. "Der Sprint ist ein Glücksspiel. Der Start hat überhaupt nicht gepasst. Da dachte ich: nun musst du reinhauen", sagte Steffen.

In 23,73 Sekunden blieb sie 23 Hundertstel unter der alten Marke von Marleen Veldhuis. Die Niederländerin sicherte sich zeitgleich mit der 17 Jahre alte Olympiazweiten Cate Campbell aus Australien (23,99) hinter der Schwedin Therese Alshammar (23,88) noch Bronze.

Steffen schlug sich beim Blick auf die Anzeigetafel mit der flachen Hand gegen die Stirn und schüttelte ungläubig den Kopf. Mit der vierten Medaille nach ihrem Sieg über 100 Meter Freistil, Silber mit der 4x100-Meter-Freistilstaffel und Bronze mit der Lagenstaffel avancierte sie zur erfolgreichsten Athletin der WM - auf den Tag genau drei Jahre nach ihrem ersten Weltrekord bei der EM in Budapest.

"Britta ist eine Ausnahmeathletin und in der Form ihres Lebens", sagte Bundestrainer Dirk Lange und DSV-Sportdirektor Lutz Buschkow meinte: "Britta ist ein Garant für besondere Leistungen - das gilt auch für Paul."

Biedermann: "Völlig platt, aber glücklich

Doppel-Weltmeister Biedermann rettete dem Quartett des Deutschen Schwimm-Verbandes mit Helge Meeuw, Hendrik Feldwehr und Benjamin Starke mit einem fulminanten Schlussfinish Silber. "Das ist so großartig, auch für die anderen Jungs. Jetzt bin ich völlig platt, aber glücklich", sagte Biedermann.

Mit Europarekord in 3:28,58 Minuten mussten sich die glorreichen Vier nur der Weltrekordstaffel aus den USA um Michael Phelps (3:27,28) geschlagen geben, der mit seinem fünften Gold einmal mehr der erfolgreichste Schwimmer war.

Ausgegebenes Ziel weit übertroffen

Insgesamt gab es 43 Weltrekorde in Rom, an sechs war der DSV durch Biedermann, Steffen und Daniela Samulski beteiligt. Mit viermal Gold, viermal Silber und einmal Bronze hat der DSV das zuvor ausgegebene Ziel weit übertroffen.

Dass Meeuw über 50 Meter Rücken als Sechster eine weitere Medaille nach Silber über die doppelte Distanz verpasste, konnte der Frankfurter nach dem Staffel-Silber verschmerzen. Dort stellte er als Startschwimmer in 52,27 Sekunden noch einen Europarekord auf.

Weitere Weltrekorde gab es zum Abschluss noch über 50 Meter Rücken durch den Briten Liam Tancock (24,04) und die Russin Julia Jefimowa über 50 Meter Brust (30,09).