Dallas/Frankfurt. Dirk Nowitzki droht mit den Dallas Mavericks erstmals nach 13 Jahren wieder die Playoffs zu verpassen. Im Interview spricht Deutschlands Basketball-Superstar über die Probleme in dieser Saison, seine Wünsche für die Zukunft und Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

Gegen die Milwaukee Bucks machte Dirk Nowitzki sein erstes 20-20 Spiel seit zehn Jahren. Soll heißen: über 20 Punkte erzielt (21), 20 Rebounds geholt. "Dirkules" ist also in Form - dennoch drohen die Dallas Mavericks die Playoffs zu verpassen.

26 Spiele bleiben den Mavs noch. Wie realistisch ist eine erfolgreiche Aufholjagd im Playoff-Rennen?

Dirk Nowitzki: "Es wird sehr schwer werden, einen Playoff-Platz noch zu erreichen. Wir müssen jetzt jedes Spiel einzeln angehen und einfach versuchen, uns Schritt für Schritt unserem Ziel zu nähern."

Die Wechselfrist ist ohne spektakuläre Verpflichtung verstrichen. Was muss nun passieren, damit es noch mit den Playoffs klappt?

Nowitzki: "Wir haben uns mit Morrow einen sehr guten Schützen geholt und jetzt konzentrieren sich alle auf das letzte Drittel der Saison. Wir müssen es schaffen, in den spielentscheidenden Phasen die richtigen Entscheidungen auf dem Feld zu treffen, um auch die knappen Spiele für uns zu entscheiden."

Was würde ein Verpassen der Playoffs für den Club bedeuten? Was für Sie persönlich?

Nowitzki: "Es wäre natürlich für alle eine große Enttäuschung, die Playoffs zu verpassen. Unabhängig von dem Erreichen der Playoffs in diesem Jahr, müssen wir uns aber sowieso Gedanken machen, wie es zu schaffen ist, wieder einen Meisterschaftskandidaten aus der Mannschaft zu machen."

Sollte sich Mark Cuban kommenden Sommer zum Neustart entscheiden, käme für Sie ein Wechsel infrage?

Nowitzki: "Ich glaube nicht, dass sich Mark für einen Neustart entscheiden wird. Wir wollen in Zukunft wieder um die Meisterschaft mitspielen."

2014 läuft Ihr Vertrag aus. Stand heute: Geht es danach weiter?

Nowitzki: "Ich fühle mich körperlich im Moment so fit, dass ich noch nicht an ein Karriereende denke."

Ihre Verletzungen, viele Probleme im Team - ist das Ihre schwerste Saison, seit Sie in der NBA sind?

Nowitzki: "Diese Saison ist sehr schwierig. Am Anfang meiner Karriere galt es aber auch einige Hürden zu nehmen. So ist das Sportlerleben, es gibt immer Höhen und Tiefen. Man muss aus den schwierigen Zeiten lernen und positiv an die anstehenden Aufgaben gehen."

Uli Hoeneß sagte jüngst, dass der FC Bayern nicht an einer Verpflichtung nach Ihrem Karriereende in der NBA interessiert sei, man sei "kein Altersheim für Basketballer". Wie bewerten Sie diese Aussage?

Nowitzki: "Ich hoffe, noch einige Jahre in der NBA spielen zu können. Die Frage nach einer Verpflichtung bei Bayern München ist ihm und mir wahrscheinlich einfach schon zu oft gestellt worden." (das Interview führten Lars Reinefeld und Florian Lütticke von der dpa)