Wuppertal. Tim Ohlbrecht aus Wuppertal wechselt zu den Houston Rockets in die NBA. Dort trifft er in wenigen Tagen schon auf die Dallas Mavericks mit Dirk Nowitzki. Neben Chris Kaman ist Ohlbrecht damit der dritte deutsche Basketballer in der NBA.
Bei der Europameisterschaft in Litauen fing sich Tim Ohlbrecht 2011 den vielleicht schlimmsten Nasenstüber seines Sportlerlebens. Mr. Basketball persönlich, Dirk Nowitzki, stellte den 2,10 Meter großen Center, der gegen Serbien transusig wirkte, mitten auf dem Feld so in den Senkel, dass der damalige Bundestrainer Dirk Bauermann das Nachwuchstalent mit einem wütenden Schubser auf die Bank beorderte.
Mit etwas Glück kann sich der gebürtige Wuppertaler (24) am kommenden Sonntag vielleicht revanchieren. Als Neuzugang der Houston Rockets trifft der 84-fache deutsche Nationalspieler in der amerikanische Profiliga NBA auf Nowitzkis Dallas Mavericks. Ohlbrecht hat am Montag bei der vom ehemaligen Boston Celtics-Star Kevin McHale trainierten Mannschaft aus Texas einen Vertrag über mehrere Jahre unterschrieben. Er ist damit, neben Nowitzki und dessen Team-Kollegen Chris Kaman, aktuell der dritte Deutsche in der stärksten Basketball-Liga der Welt. In Houston, die in der Western-Conference zurzeit auf Playoff-Kurs spielen, sind NBA-Stars wie Jeremy Lin oder James Harden seine Mannschaftskameraden.
Vom Fußball-Torwart zum Basketball-Star
Ohlbrecht war als Teenager Fußball-Torhüter. Unter den Korb (erst beim VSTV Wuppertal, dann, von Mama Marion regelmäßig hingefahren, bei Bayer Leverkusen) zog es ihn nach Erzählungen der Basketball-Community, weil er bei seinen Paraden immer wieder mit dem Kopf an die Latte gestoßen sein soll. Der Wechsel zahlte sich aus. Nach steiler Jugendkarriere, 2006 war er bei der U18-Europameisterschaft bester Rebounder, wurde der schlaksige Lulatsch bereits früh mit Nowitzki verglichen.
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Seine Profi-Karriere, die ihn von Leverkusen nach Bamberg, Bonn und am Ende Frankfurt führen sollte, glich jedoch einer Achterbahnfahrt. Mal sprachen die Basketball-Analysten ihm den nötigen Killerinstinkt ab, mal die nötige Athletik. Immer aber galt Ohlbrecht als überdurchschnittlich talentiert. In der NBA-Talenteliga (D-League) bei den Rio Grande Valley Vipers, die mit den Rockets verbandelt sind, empfahl sich der mittlerweile viel kräftiger gewordene Mann aus dem Bergischen Land seit vergangenem Herbst mit konstanten Leistungen.
Ohlbrecht schlug Angebot der Boston Celtics aus
Ausweislich der Statistik kam der 115 Kilogramm schwere Athlet durchschnittlich auf 13 Punkte und sieben Rebounds pro Spiel. Ohlbrecht schaffte es in der vergangenen Woche erstmals in Amerika in die landesweiten NBA-Klatschspalten. Die Boston Celtics hatten dem Deutschen einen Probevertrag angeboten. Für zehn Tage. Ohlbrecht schlug aus. In Houston wartete die bessere Perspektive.