Köln. Der scheidende Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug dementierte, dass Niki Lauda als Aufsichtsratsvorsitzender des Rennstalls treibende Kraft hinter der Trennung gewesen sei.
Niki Lauda ist nicht die treibende Kraft gewesen hinter dem Aus von Norbert Haug bei Mercedes nach 22 Jahren als Motorsportchef. "Niki hatte damit absolut nichts zu tun. Wir akzeptieren und respektieren uns wie in all den Jahren, und daran wird sich auch nichts ändern", sagte Haug, "ich möchte noch einmal nachdrücklich klarstellen, dass es eine Entscheidung ist, die der Vorstand und ich einvernehmlich und gemeinsam getroffen haben."
"Faire Gespräche auf Augenhöhe"
Am Donnerstag hatte Mercedes bekannt gegeben, dass der Vertrag des 60 Jahre alten Haug zum Jahresende aufgelöst wird. Der ehemalige Journalist verlässt nach eigenen Angaben den Formel-1-Rennstall ohne Grollen. "Es waren wie immer in den 22 Jahren absolut faire Gespräche auf Augenhöhe", sagte Haug.
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Der ausbleibende Erfolg in der Königsklasse des Motorsports habe den Ausschlag für die Trennung gegeben. "Es gibt immer einen Gesamtverantwortlichen. Wir haben natürlich auch in den letzten drei Jahren Erfolge gehabt, aber nicht durchgängig genug. Deshalb mussten jetzt Weichen gestellt, Zeichen gesetzt werden", sagte Haug. Mercedes hatte 2010 den WM-Titel als Ziel bis Ende dieses Jahres ausgegeben. Allerdings sprang in den vergangenen drei Jahren nur ein Sieg durch Nico Rosberg in China im April heraus.
Lauda reagierte überrascht
Zuletzt war Haug der dreimalige Weltmeister Niki Lauda als Aufsichtsratschef des Formel-1-Teams in den Augen vieler Experten vor die Nase gesetzt worden. Der Österreicher selbst bedauerte Haugs Abschied. "Ich bin total überrascht und habe erst heute davon erfahren. Es tut mir sehr leid, denn ich hätte mit Norbert gerne weiter gearbeitet", sagte er Sky Sport News HD. (sid)