Essen. Der deutsche Profifußball hat die Zerreißprobe bestanden. Das neue Sicherheitskonzept wurde mit großer Mehrheit in allen 16 Punkten verabschiedet. Wird der Besuch im Stadion nun sicherer? Unser Redakteur Thorsten Schabelon meint: Das Konzept wird Aggression und Gewalt nicht ändern können.

Okay, vom Papst kam bislang noch nichts. Aber sonst haben sich wirklich alle Amt- und Würdenträger der Republik zum Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ geäußert. Das Problem: Die meisten von ihnen waren noch nie als normaler Fußball-Fan in einem Stadion. Da ist es nämlich in der Regel so sicher wie in meinem Wohnzimmer. Das habe ich nicht nur zuletzt als Zuschauer beim emotional aufgeladenen Revierderby in Dortmund erfahren dürfen.

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Aggression und Gewalt habe ich allerdings vor dem Stadion erlebt. Und das wird auch das unter dem Druck der Politik hastig verabschiedete Konzept nicht ändern können. Alle richtigen Fans müssen hier klare Kante zeigen und die gewaltbereiten Deppen, drinnen wie draußen, ausgrenzen. Das gilt auch für den Umgang mit den Pyro-Idioten, die trotz aller Kontrollen weiter ihr verbotenes Gefahren-Feuerwerk ins Stadion schmuggeln werden.

Traurig ist an dem Konzept, dass der Dialog zwischen Vereinen und Fans oder eine verbesserte Ordnerschulung schriftlich fixiert werden müssen. Das sind Selbstverständlichkeiten. Sagt mir zumindest mein gesunder Menschenverstand.

DFL-Beschlüsse bieten Perspektive