Essen. Der deutsche Profifußball hat die Zerreißprobe bestanden. Das neue Sicherheitskonzept wurde mit großer Mehrheit in allen 16 Punkten verabschiedet. Wird der Besuch im Stadion nun sicherer? Unser Redakteur Ralf Birkhan meint: Die DFL-Beschlüsse wirken zwar nicht sofort, verändern aber das Bewusstsein.

Zunächst muss ein Begriff geklärt werden, der immer häufiger falsch benutzt wird: Der Begriff des Fußball-Fans. Fans sind nicht nur die, die auf den Stehplätzen jubeln und leiden. Es sind auch Väter mit ihren Kindern, Rentner mit ihren Dauerkarten oder Familien. Sie alle zahlen Eintritt und sind Fans.

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Sie alle haben ein Recht darauf, die Stunden auf den Tribünen in Sicherheit zu genießen. Niemand, kein Funktionär und kein Polizist, hat etwas gegen Fans, die ihren Klub leidenschaftlich anfeuern. Für die Eskalation des Themas Sicherheit haben nur die Idioten gesorgt, die Stimmung mit Krawall und dem Zünden von Leuchtraketen verwechseln und die sich fälschlicherweise als die wahren Fans sehen.

Die DFL-Beschlüsse wirken nicht sofort. So ist es leider nicht auszuschließen, dass vielleicht schon am nächsten Samstag jemand durch ein Leuchtfeuer verletzt wird. Aber es sind Beschlüsse mit Perspektive. Sie sind dazu da, das Bewusstsein zu verändern und auch dem letzten Stadionbesucher klar zu machen: Lasst den Blödsinn sein, außer euch will das niemand. Dafür sind dicke Bretter zu bohren, aber am Ende kann es nur so funktionieren.

Gewalt ist nicht verhinderbar