Frankfurt/Aachen. Nach der Staatsanwaltschaft, die wegen Insolvenzverschleppung ermittelt, hat nun auch der Kontrollausschusses des DFB Ermittlungen gegen Alemannia Aachen aufgenommen. Der DFB prüft, ob die Aachener im Lizenzierungsverfahren vor der Saison falsche Angaben gemacht haben.

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Ermittlungen beim Drittligisten Alemannia Aachen aufgenommen. Der DFB-Organ untersucht nach Bekanntwerden der wirtschaftlichen Schwierigkeiten beim Ex-Bundesligisten, "ob von dem Verein vor der Saison unvollständige oder falsche Angaben gemacht worden sind, um die Erteilung der Lizenz für die 3. Liga zu erlangen", hieß es in einer Pressemitteilung des Verbandes.

Dies würde einen Verstoß gegen die Zulassungsbestimmungen darstellen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, droht der Alemannia eine Bestrafung durch die DFB-Sportgerichtsbarkeit. Der Zweitliga-Absteiger hatte am vergangenen Freitag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Aachen gestellt. Diesem wurde am Mittwoch stattgegeben und Rechtsanwalt Rolf-Dieter Mönning zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Zuvor hatte der vom Gericht einberufene vorläufige Gläubigerausschuss dem Antrag zugestimmt.

Liquiditätslücke von 4,5 Millionen Euro

Ziel des Aachener Traditionsklubs ist die Sanierung, um befreit in der Regionalliga neu zu starten. Die Alemannia hatte zuletzt eine Liquiditätslücke von 4,5 Millionen Euro offengelegt. Hintergrund der finanziellen Probleme sind neben dem Zweitliga-Abstieg besonders die Kosten für den Neubau des Tivoli-Stadions.

Der Klub hatte vor Stellung des Insolvenzantrags seine Gläubiger über das "Insolvenzplanverfahren in Eigenverwaltung" informiert. Diese sähen "Sanierungschancen", dies hatte die Alemannia mitgeteilt. Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft Aachen Ermittlungen wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung eingeleitet. (sid)