Aachen. Jetzt ist es amtlich: Fußball-Drittligist Alemannia Aachen hat formell den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Immerhin: Die Gläubiger sehen ernsthafte Sanierungschancen. Anfang nächste Woche wird eine Gerichtsentscheidung erwartet.
Alemannia Aachen hat am Freitag beim Amtsgericht Aachen formell den Antrag auf
Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Wie der Drittligist mitteilte,
soll das Verfahren "im Planverfahren mit Eigenverwaltung" durchgeführt werden.
Zuvor hatte der Restrukturierungsbeauftragte Michael Mönig den Gläubigern erste
Züge eines Sanierungsplans vorgestellt. Auch die Gläubiger sehen demnach
Sanierungschancen. Die Aachener erwarten Anfang kommender Woche eine
Gerichtsentscheidung über das Verfahren.
Die Alemannia hatte bereits vor
einer Woche einen Insolvenzantrag angekündigt. Den Angaben nach kann der Verein
Verbindlichkeiten in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro nicht mehr bedienen.
Aachen will die Saison trotz Abstiegs in der 3. Liga zu Ende spielen, um für die
Saison 2013/2014 einen Neuanfang in der viertklassigen Regionalliga starten zu
können.
Konten zwischen Alemannia und Hauptsponsor angeblich weitgehend ausgeglichen
Unterdessen dementierten der Verein und Hauptsponsor Geller
Sicherheitstechnik einen Bericht der "Bild"-Zeitung (Freitagausgabe) über
angeblich ausgebliebene Zahlungen. Die Konten zwischen der Alemannia und dem
Hauptsponsor seien weitgehend ausgeglichen, hieß es in einer gemeinsamen
Erklärung.
"Wir sind in ständigem Kontakt mit den Verantwortlichen der
Geller Sicherheitstechnik GmbH. Beide Seiten sind überrascht über die
Behauptungen in der Presse", sagte Alemannias Aufsichtsratsvorsitzender Meino
Heyen. "Wir sind sehr verwundert und verärgert über die Darstellung, welche von
der Presse falsch wiedergegeben wurde", erklärte Geller-Betriebsleiter Rolf
Hoffmann.
Der Sponsorenvertrag war zu Beginn der laufenden Saison
abgeschlossen worden und läuft bis 2014. Medienangaben zufolge soll Geller
300.000 Euro pro Jahr zahlen. (dapd)