Detroit. Der Erfolgscoach starb an den Folgen einer Darm-Operation. Steward galt als einer der besten Box-Coaches der jüngeren Geschichte. Unter anderen trainierter er Lennox Lewis, Evander Hollyfield und Oscar de la Hoya. Mit Wladimir Klitschko hat er seit 2004 gearbeitet. Der Weltmeister äußerte sich tief betroffen.
Box-Weltmeister Wladimir Klitschko trauert um seinen langjährigen Trainer Emanuel Steward. Der 68-Jährige ist am Donnerstag an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Das bestätigten nun das Klitschko-Management und Stewards Schwester Diane Steward-Jones der Tageszeitung Detroit Free Press: "Er ist von uns gegangen. Er hatte keine Schmerzen, wir haben für ihn gesungen, die Ärzte waren dabei. Er hatte seine geliebten Mitmenschen um sich."
Stewards Lebensgefährtin Anita Ruiz erklärte, ihr Freund sei in Folge von Komplikationen bei einer Divertikulose-Operation gestorben. Bei einer Divertikulose liegt eine Veränderung des Dickdarms in Form von Ausstülpungen der Darmwand zu Grunde. Bereits im September hatte sich der Coach des Schwergewichts-Champions einer längeren Operation unterziehen müssen.
Klitschko rief getroffen vom Tod seines Freundes
Wladimir Klitschko erfuhr im Trainingslager in Going/Österreich vom Tod seines Trainers. "Das Boxen hat einen gewaltigen Verlust zu beklagen. Ich hatte das Privileg, fast ein Jahrzehnt mit dieser Legende zu arbeiten. Ich werde ihn sehr vermissen, am meisten unsere Freundschaft", sagte Klitschko. Steward galt als einer der bedeutendsten Profitrainer der jüngeren Box-Geschichte. In seinem "Kronk Gym" in Detroit formte der ehemals recht erfolgreiche Amateurboxer zahlreiche Champions. Thomas "Hitman" Hearns wurde zu seinem ersten großen Star. Steward stand bei zahlreichen berühmten Champions in der Ecke. Unter anderem betreute er Schwergewichtler Lennox Lewis, Oscar de la Hoya und Evander Holyfield. Auch für Graciano Rocchigiani hat der Amerikaner gearbeitet.
Für Wladimir Klitschko war seit 2004 tätig. Der Meistertrainer stieg in der Regel in der unmittelbaren Vorbereitung und letzten Trainingsphase ein. "Ich schätze seine unglaubliche Erfahrung und einen Sachverstand, die Gespräche mit ihm über das Boxen waren immer unglaublich lehrreich", sagte der Weltmeister.
Sparringspartner Banks wird neuer Coach
Der jüngere der beiden Klitschko-Brüder hatte bereits auf die Erkrankung von Steward reagiert und für seinen anstehenden Schwergewichts-Titelkampf am 10. November in Hamburg gegen den Polen Mariusz Wach einen Interimscoach engagiert. Der 30 Jahre alte Johnathon Banks wird den Ukrainer in der Ringecke unterstützen.
Trotz seines jungen Alters verfügt Johnathon Banks in Wladimir Klitschkos Augen über die notwendigen Fähigkeiten. Beide kennen sich seit Jahren aus dem Training, Banks war auch schon Sparringspartner des Weltmeisters der großen Verbände WBA, WBO und IBF. (sid/dapd)