München. Spiele der Fußball-Bundesliga gibt es beim Bezahlsender Sky auch künftig nur im Abo. Den Kauf einzelner Partien nach dem “Pay-per-View“-Prinzip schließt der Privatsender weiterhin aus, weil es nicht wirtschaftlich sei. Sky testete das Verfahren unlängst bei einem Boxkampf.
Bezahlsender Sky schließt eine Verbreitung der Fußball-Bundesliga nach dem Prinzip "Pay-per-View" aus. Im Gegensatz zu einem langfristigen Abo - zum Beispiel für eine komplette Bundesliga-Saison - bezahlt der Nutzer bei diesem Prinzip nur für einzelne, tatsächlich gesehene Sendungen. "Pay-per-View" bedeutet also Bezahlung pro Betrachtung.
Doch Sky setzt lieber auf Komplett- statt Einzelvermarktung der Bundesligaspiele. Carsten Schmidt, Sportvorstand bei dem Münchener Pay-TV-Sender, sagte der Nachrichtenagentur dapd: "Wir müssen ja auch eine Refinanzierung anstreben, und nach allem unserem Dafürhalten ist die Ligenvermarktung der Einzelvermarktung vorzuziehen."
Bezahl-Verfahren bei Boxkampf getestet
Unlängst hatte Sky einen Boxkampf als Pay-per-View angeboten. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit sei das beim Fußball allerdings kein Geschäftsmodell. "In der Bundesliga kann ich ein solches Angebot ausschließen", sagte Schmidt.
Von kommender Saison an erlöst die Deutsche Fußball-Liga (DFL) durchschnittlich 628 Millionen Euro für die Inlands-TV-Rechte. Den Großteil dafür zahlt Sky Deutschland, im Schnitt 485,7 Millionen Euro pro Spielzeit für die Fernseh-, Internet- und Web-TV-Rechte. Bisher sind es 250 Millionen Euro, allerdings ohne Internet-Rechte. Die neue Bundesliga startet am Freitag, 24. August, mit der Partie Borussia Dortmund gegen Werder Bremen in die 50. Saison.
Sky will 2013 aus der Verlustzone
Der Pay-TV-Sender Sky möchte spätestens 2013 dauerhaft aus der Verlustzone kommen. Vorstandsmitglied Carsten Schmidt: "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, 2013 operativ schwarze Zahlen über das ganze Jahr zu schreiben. Das ist das mittelfristige Ziel." Das zuvor chronisch defizitäre Unternehmen hatte sich zuletzt Stück für Stück an die Gewinnzone herangekämpft und im zweiten Quartal 2012 sogar einen Gewinn erwirtschaftet.
Seit 1. März 2006 gehört Carsten Schmidt dem Vorstand von Sky an. Als Vorstand für Sports, Advertising Sales & Internet verantwortet er Redaktion und Produktion des Sportprogramms sowie den Sportrechteeinkauf. Seine Karriere bei dem Münchener Pay-TV-Sender startete der heute 48-Jährige 1999 als Sportchef. 2003 wurde er mit dem Deutschen Fernsehpreis für die Bundesliga-Konferenz ausgezeichnet. (mit dapd)