Hamburg. Tommy Haas ist beim ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum ins Viertelfinale eingezogen. Der Lokalmatador besiegte Titelverteidiger Gilles Simon in drei Sätzen. Haas nährt 19 Jahren nach Michael Stichs Triumph wieder die Hoffnung auf einen deutschen Sieg.

Lokalmatador Tommy Haas hat beim ATP-Turnier der Tennis-Profis am Hamburger Rothenbaum nach einer kämpferisch starken Leistung das Viertelfinale erreicht. Der 34 Jahre alte Routinier wühlte sich nach schwachem Beginn gegen Gilles Simon in die Partie, setzte den favorisierten Titelverteidiger und an Nummer zwei gesetzten Franzosen zunehmend unter Druck und gewann nach spannenden 2:06 Stunden verdient mit 4:6, 6:3, 6:4.

Unter dem Jubel der rund 3500 Fans auf dem Centre Court weckte der Publikumsliebling und Wahlamerikaner Haas damit 19 Jahre nach dem Triumph von Michael Stich gleichzeitig wieder Hoffnungen auf einen deutschen Sieg bei der Traditionsveranstaltung.

"Im ersten Satz habe ich meinen Rhythmus nicht gefunden, zu viele Fehler gemacht und zu viel riskiert", sagte Haas, "dann habe ich mir gedacht: Wenn du nicht langsam deine Chancen nutzt, ist es hier in Hamburg schnell vorbei. Danach habe ich dann besser gespielt." Von einer Mitfavoritenrolle wollte der Rechtshänder indes nichts wissen: "Ich konzentriere mich nur auf meine Stärken und meinen nächsten Gegner. Den Rest werden wir sehen."

Kohlschreiber und Reister kämpfen um Einzug ins Viertelfinale

Haas, der nach zahlreichen Verletzungen zuletzt das Rasenturnier in Halle gewonnen hatte und sich wieder auf Weltranglistenplatz 48 verbessert hat, trifft bei dem mit rund einer Million Euro dotierten Sandplatzturnier in seiner Heimatstadt in der Runde der letzten Acht nun auf den Sieger der Partie Florian Mayer (Bayreuth) gegen Robin Haase (Niederlande). Am Donnerstag kämpfen noch Davis-Cup-Spieler Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Julian Reister (Hamburg) um den Einzug in das Viertelfinale. Insgesamt waren acht deutscher Spieler in Hamburg am Start.

Beim WTA-Turnier im schwedischen Bastad lagen im deutschen Lager Freud und Leid auseinander: Mona Barthel hat bei der mit 220.000 Dollar dotierten Veranstaltung souverän das Viertelfinale erreicht, die an Nummer zwei gesetzte Julia Görges (Bad Oldesloe) musste dagegen schon im Achtelfinale die Segel streichen.

Görges scheidet in Bastad überraschend aus

Die 23 Jahre alte Fed-Cup-Spielerin unterlag völlig überraschend der Slowenin Polona Hercog 6:7 (4:7), 2:6. Nachdem sich Görges im ersten Durchgang nach einem Rückstand noch in den Tie-Break hatte retten können, war sie im zweiten Satz chancenlos. Hercog beendete nach 1:44 Stunden das Match.

Besser hatte es zuvor Mona Barthel gemacht. Die 21-Jährige aus Bad Segeberg gewann in der Runde der letzten 16 gegen Kateryna Bondarenko (Ukraine) nach rund 85 Minuten mit 6:2, 7:5. Im Viertelfinale trifft die an Nummer sieben gesetzte Barthel, die in der Weltrangliste an Position 41 steht, auf Arantxa Rus (Niederlande) oder Sofia Arvidsson (Schweden) (sid)