Danzig. . Dortmund zukünftiger Angreifer Marco Reus hat bei der EM einen echten Blitzstart hingelegt. Im ersten Spiel erzielte er gleich ein Tor. Die englische Presse feiert ihn bereits als “Rolls Reus“. Seine Aussichten auf einen Startplatz im Halbfinale - bis dato ungewiss.

Am Ende waren sie offenbar selbst im Reich der Mitte von Marco Reus angetan. „Hat ihnen schon mal einer gesagt, dass ihre Frisur noch schöner ist als die von Mario Gomez?“, fragte die chinesische Journalistin den 23-Jährigen mit dem eigentümlichen New-Wave-Stil. Und die verlegene Antwort des Bald-wieder-Dortmunders war durchaus programmatischer Natur: „Ich versuche immer, das Bestmögliche aus mir rauszuholen.“ Um dann nachzulegen: „Mario hat auch eine schöne Frisur – aber wie sie es gerade schon so schön gesagt haben, über meine Frisur geht nichts.“

Marco Reus hat gerade einen Lauf. Das Einzige, was dem EM-Debütanten misslang, war der Torjubel nach seinem 4:1, als er mit Kollege Boateng in Surfer-Manier die perfekte Welle reiten wollte: „Ich habe einen Wadenkrampf bekommen.“

Kampfansage an die Konkurrenz

Er wird es verschmerzen können. Denn mit dem 4:2 im Viertelfinale ist auch Marco Reus nun richtig angekommen bei dieser EM. Nicht wenige hatten dem überragenden Bundesliga-Spieler der Saison ja den internationalen Durchbruch prognostiziert, auch Bundestrainer Joachim Löw nährte die Hoffnung vor der EM – und setzte Reus dann auf die Bank. Bis Freitag.

90 Minuten später feiern ihn die englischen Zeitungen in Anspielung auf die Nobel-Automarke schon als „Rolls Reus“ – und es stellt sich die Frage, mit welcher Begründung der Bundestrainer den formidablen Reus im Halbfinale denn wieder ein Bankplätzchen zuweisen sollte. Reus selbst gibt sich artig („Da müssen sie den Bundestrainer fragen“), doch der Anspruch ist längst gewachsen. Und so entfährt es dem jungen Mann mit der dünnen Stimme derart selbstbewusst, dass man die Ansage auch in China vernommen haben dürfte: „Der EM-Titel geht nur über uns.“

DFB-Team schlägt Griechen

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