Dortmund/Warschau. . Robert Lewandowski, Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek wecken in der polnischen Nationalmannschaft weiter das Interesse der Top-Klubs. Besonders im Fokus steht beim „Schaufenster EM“ BVB-Stürmer Lewandowski, der fast täglich mit zwei europäischen Spitzenvereinen in Verbindung gebracht wird.

Sie sorgen für Schlagzeilen bei der EM, die Profis von Borussia Dortmund. Robert Lewandowski hat das erste Tor des Turniers erzielt. Seinem polnischen Landsmann Jakub Blaszczykowski gelang mit dem 1:1 gegen Russland der bislang schönste Treffer der EM. Mit jedem Tor, mit jeder spektakulären Aktion steigt das Interesse von südeuropäischen und englischen Profi-Einkäufern an den Polen von Borussia Dortmund. Und in der Gerüchteküche hat ausgerechnet Nationaltrainer Franciszek Smuda in diesen Tagen kräftig in den Töpfen gerührt. „Meiner Meinung nach werden die drei Polen den BVB bald verlassen. Lewandowski geht zu Manchester United, Kuba zu irgendeinem Klub in England und Piszczek zu Real Madrid“, prophezeite Smuda, der glaubhaft versicherte, keinerlei Transferrechte an den drei Spielern zu besitzen.

Lewandowski steht beim BVB bis 2014 unter Vertrag

Besonders im Fokus steht beim „Schaufenster EM“ Robert Lewandowski, der fast täglich mit zwei europäischen Spitzenklubs in Verbindung gebracht wird. Wie Real Madrid und FC Barcelona, wie Manchester City und Manchester United, wie Chelsea und der AC Mailand. Verbrieft ist das Vorfühlen von Bayern München. Lewandowski steht beim BVB bis 2014 unter Vertrag und hat dem schwarzgelben Werben um eine vorzeitige Vertragsverlängerung bislang nicht nachgeben. Der Stürmer will sich bei der EM nur auf die EM konzentrieren. Und sich nicht zu seiner Zukunft äußern.

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Das übernehmen andere. „Die ganze Diskussion widert mich an“, motzte gerade Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Boss erklärt den 23-Jährigen so regelmäßig für unverkäuflich, wie abends um 20 Uhr die Tagesschau gesendet wird. Lewandowski wird drei Wochen nachdem für Polen das EM-Turnier beendet ist in Dortmund erwartet. Das stellt auch Cezary Kucharski, Berater des Torjägers, nicht in Abrede. „Wir sind professionell genug, uns unseren Vertragspflichten zu stellen“, ließ er gestern auf Anfrage der WR verlauten. Allerdings sagte der Pole vor Wochen auch: „Ob Robert auch im nächsten Jahr in Schwarz-Gelb aufläuft, ist derzeit offen.“ Im Sommer 2013 tritt der Kagawa-Effekt ein. Sollte der Stürmer wechselwillig sein und ein Angebot haben, müsste ihn der BVB abgeben, um eine hohe Ablöse erzielen zu können. Lewandowski ist derzeit 20 Millionen Euro wert.

Kuba glänzte in der Rückrunde

Bei Jakub Blaszczykowski könnte der Kagawa-Effekt schon nach der EM eintreten. Der Vertrag des dienstältesten BVB-Polen läuft im Sommer 2013 aus. Die Borussia hatte im Herbst versucht, mit Kuba vorzeitig zu verlängern. Nur saß der 26-jährige Mittelfeldspieler da auf der Bank und ihm war, abseits von Autogrammkarten, gar nicht nach einer Unterschrift zumute. Seine Beraterfirma sondierte damals schon den Transfermarkt.

Kubas unauffälliger Hinrunde folgte seine auffälligste Rückrunde beim BVB: Auf der rechten Seite im Mittelfeld ersetzte er den verletzten Mario Götze. Und glänzte dabei so wie gegen Russland. Da zeigte er mit seinem Traumtor auch, was in seinem linken Fuß steckt. Nicht erst seit Dienstag hat die Zahl der internationalen Interessenten zugenommen.

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Allerdings deutet sich an, dass der Pole seinen Vertrag beim BVB verlängert. Das erfuhr die WAZ aus dem persönlichen Umfeld des Profis. Kuba fühlt sich mit seiner Familie in Dortmund wohl. Sein Arbeitgeber bietet ihm mit der jungen Mannschaft sowie als deutscher Spitzenklub und Champions-League-Teilnehmer eine reizvolle sportliche Perspektive. Nach dem EM-Turnier soll es die finalem Gespräche geben. Und, aus Dortmunder Sicht, hoffentlich dieses Mal die Unterschrift.

Piszczek sehr zufrieden beim BVB

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Einen lassen die Gerüchte und Spekulationen so kalt, wie ein wohltemperiertes Gefrierfach: Lukasz Piszczek. Der Außenverteidiger hat in der abgelaufenen Saison seinen Marktwert von Spiel zu Spiel gesteigert. Derzeit liegt dieser bei knapp zehn Millionen Euro. Aber beim BVB muss sich niemand um Wechselgedanken bei Piszczek, der das erste Tor des EM-Turniers vorbereitet hat, Sorgen machen. Der 27-Jährige, Senior im BVB-Polen-Trio, fühlt sich denkbar wohl beim Double-Sieger: Erst vor einem Jahr hat er seinen Vertrag bis 2016 verlängert. Er ist zudem stolzer Besitzer eines Hauses im Dortmunder Süden, wo es seiner kleinen Familie extrem gut gefällt. Bei Lukasz Piszczek haben die Transfergerüchte sogar Ihr Gutes: Real Madrid soll neben ihm auch an Benedikt Höwedes (Schalke) und Philipp Lahm (Bayern) interessiert sein. Und selbst die Königlichen können ja nicht die ganze Bundesliga leer kaufen.