Paris. Nach fünf Siegen in Serie, drei in der Qualifikation und zwei im Hauptfeld der French Open, verlor der 34-Jährige gegen den starken Richard Gasquet zum ersten Mal wieder ein Spiel. Haas verpasste damit seine dritte Achtelfinalteilnahme im Stade Roland Garros nach 2002 und 2009.

Tommy Haas kämpfte. Gegen 10.000 frenetische Fans aus Frankreich, wieder einmal gegen seinen eigenen Körper und gegen den starken Richard Gasquet. Nach fünf Siegen in Serie, drei in der Qualifikation und zwei im Hauptfeld der French Open, verlor der 34-Jährige zum ersten Mal wieder ein Spiel und verpasste damit seine dritte Achtelfinalteilnahme im Stade Roland Garros nach 2002 und 2009. 7:6 (7:3), 3:6, 0:6, 0:6 verlor Haas gegen den 20. der Tennis-Weltrangliste - die Strapazen beim wichtigsten Sandplatzturnier der Welt waren zu groß geworden.

Haas verpasste es damit auch nach 2:25 Stunden, die Kielerin Angelique Kerber in die zweite Woche beim wichtigsten Grand-Slam-Turnier der Welt zu begleiten. Die Weltranglistenzehnte hatte bereits am späten Freitagabend die Runde der besten 16 erreicht. Mit 4:6, 6:3, 6:2 setzte sich die 24 Jahre alte Linkshänderin gegen Flavia Pennetta (Italien/Nr. 18) durch und trifft nun auf die ungesetzte Petra Martic (Kroatien). Julia Görges (Bad Oldesloe/Nr. 25) hatte am Samstagabend die Chance, gegen Arantxa Rus (Niederlande) nachzuziehen.

Haas begann stark

Haas startete furios in die dritte Grand-Slam-Begegnung mit dem 25-jährigen Gasquet, nach den Australian Open 2006 und den US Open 2008, als Haas beide Begegnungen gewonnen hatte. Bereits das erste Aufschlagspiel des Weltranglisten-20. breakte der 34 Jahre alte Routinier. Doch auch der gebürtige Hamburger musste seinen Aufschlag abgeben, behielt jedoch im Tie-Break die Oberhand.

Die Hoffnungen der wenigen deutschen Fans stiegen, ihren Tommy noch einmal auf dem Court Suzanne Lenglen, dem zweitgrößten Platz der Anlage, siegen zu sehen. Doch bereits Mitte des zweiten Satzes schien Haas' Körper wieder einmal nicht mitzuspielen. Der Wahlamerikaner mit Wohnsitz in Los Angeles schlug sich mit dem Schläger gegen den rechten Oberschenkel, als könnte er die müden Beine damit wieder aufwecken.

Gasquet gewann Spiel um Spiel

Doch die neun Jahre Altersunterschied zwischen den Kontrahenten waren nicht mehr zu übersehen. Haas wollte, konnte aber nicht mehr - das war ihm deutlich anzusehen. Er ließ Kopf und Schultern hängen, als Gasquet Spiel um Spiel gewann. Der an Position 17 gesetzte Publikumsliebling der Franzosen trifft nun auf den schottischen Weltranglistenvierten Andy Murray.

Für Haas geht es nun beim Rasenturnier in Halle/Westfalen weiter. Danach geht es nach Wimbledon, der Auftritt in Paris sollte dem ehemaligen Weltranglistenzweiten eine Wildcard für das wichtigste Tennisturnier der Welt eingebracht haben. All das steht jedoch unter dem Vorbehalt, dass Haas die Strapazen der French Open verkraftet. 2003 hatte er mit einer Schulterverletzung 15 Monate pausieren müssen, im vergangenen Jahr feierte er nach einer Hüftoperation und 14-monatiger Pause sein Comeback.

Scharapowa gewann im Eiltempo

Bei den Damen eilt unterdessen Maria Scharapowa von Sieg zu Sieg. Die Weltranglistenzweite gewann auch ihre dritte Runde im Eiltempo. Nach 1:06 Stunden hatte die Russin gegen die Chinesin Peng Shuai 6:2, 6:1 gewonnen. Vor dem Achtelfinale gegen die Tschechin Klara Zakopalova hat die 25-Jährige erst fünf Spiele abgegeben. Nach den Erfolgen in Wimbledon (2004), New York (2006) und Melbourne (2008) fehlt nur noch der Grand-Slam-Titel in Roland Garros in Scharapowas Sammlung.

Titelverteidigerin Li Na aus China steht ebenfalls im Achtelfinale. Die erste chinesische Grand-Slam-Siegerin setzte sich nach anfänglichen Problemen mit 3:6, 6:2, 6:1 gegen die US-Amerikanerin Christina McHale durch. Die 30-Jährige, die beim wichtigsten Sandplatzturnier der Welt an Position sieben gesetzt ist, trifft nun auf Jaroslawa Schwedowa (Kasachstan). (sid)