Paris. . Angelique Kerber besiegte die Italienerin Flavia Pennetta mit 4:6, 6:3, 6:2 und steht nach diesem Erfolg im Achtelfinale der French Open. Dort wartet nun die Kroatin Petra Martic. Am Samstag haben noch Julia Görges und Tommy Haas eine Chance auf die nächste Runde in Paris.

Auf ihre kämpferischen Qualitäten war einmal mehr Verlass, auch wenn spielerisch längst noch nicht alles nach Wunsch lief: Angelique Kerber nahm bei den French Open in Paris die erste schwierige Hürde im Turnierverlauf und steht im Achtelfinale. Die größte deutsche Tennishoffnung bezwang die an Position 18 gesetzte Italienerin Flavia Pennetta 4:6, 6:3, 6:2.

Die Weltranglistenzehnte aus Kiel baute damit ihre beeindruckende Serie in Dreisatzmatches in dieser Saison auf 14:0 aus. Nach 1:55 Stunden verwandelte Kerber ihren ersten Matchball und trifft nun auf die ungesetzte Petra Martic. Gegen die 21-jährige Kroatin hat sie bisher die beiden einzigen Duelle verloren.

Kerber verlor den ersten Satz

Von Beginn an war es das erwartet 'schwierige Spiel', in dem die Linkshänderin nach zwei durchschnittlichen Auftritten im Stade Roland Garros zum ersten Mal im Turnierverlauf ihr Limit erreichen wollte. Doch von Beginn an war es auch die 30-jährige Pennetta, die mit mehr Selbstvertrauen den Aufschlag ihrer Gegnerin attackierte und sich früh Breakbälle herausspielte. Beim Stand von 4:4 verlor Kerber ihr Service und wenig später auch den ersten Satz.

Im zweiten Durchgang kämpfte Kerber um jeden Ball, so wie sie es in dieser Saison schon oft getan, und so wie sie sich Respekt unter den Top-Spielerinnen der Tour erarbeitet hatte. Die US-Open-Halbfinalistin schaffte ihr erstes Break zum 4:2, gab ihren Aufschlag jedoch sofort wieder ab. Doch Kerber hatte nun trotz zahlreicher unnötiger Fehler ins Spiel gefunden und glich aus.

In der einbrechenden Dämmerung lieferten sich nun beide Spielerinnen den erwarteten Schlagabtausch. Das Match war zu diesem Zeitpunkt nicht hochklassig, aber stets spannend. Mit dem Wissen um ihre herausragende Dreisatzstatistik und die Fitness, die sie sich im Winter erarbeitet hatte, war Kerber allerdings im Vorteil und nutzte diesen im entscheidenden Satz mit zwei Breaks.

Görges und Haas haben ihre Chance am Samstag

Am Samstag haben noch Kerbers Fed-Cup-Kollegin Julia Görges (Bad Oldesloe/Nr. 25) und Routinier Tommy Haas (Sarasota/USA) als letzte Deutsche im Turnier die Chance, in die Runde der besten 16 einzuziehen. Die 23-jährige Görges trifft auf die ungesetzte Niederländerin Arantxa Rus, der 34 Jahre alte Qualifikant Haas bekommt es mit dem an Position 17 gesetzten Franzosen Richard Gasquet zu tun.

Für die große Überraschung der dritten Runde sorgte Swetlana Kusnezowa. Die Russin, French-Open-Siegerin von 2009, schaltete die Mitfavoritin Agnieszka Radwanska (Polen/Nr. 3) mit 6:1, 6:2 aus. Ebenfalls ausgeschieden ist die Siegerin von 2008, Ana Ivanovic (Serbien/Nr. 13), die 6:1, 5:7, 3:6 gegen Sara Errani aus Italien verlor. Kusnezowa oder Errani heißen auch die möglichen Viertelfinalgegnerinnen von Angelique Kerber.

Roger Federer mühte sich ab

Mehr Mühe als erwartet hatte Rekord-Grand-Slam-Champion Roger Federer in seinem Drittrundenmatch gegen den Franzosen Nicolas Mahut. Der 30-jährige Schweizer verlor gegen den Weltranglisten-89. den zweiten Satz im Turnier und setzte sich erst nach 2:37 Stunden mit 6:3, 4:6, 6:2, 7:5.

In der Runde der besten 16 trifft Federer nun auf den 21 Jahre alten Qualifikanten David Goffin, der unter dem Jubel der zahlreichen belgischen Fans den größten Erfolg seiner Karriere feierte. Goffin hatte im Qualifikationsfinale zwar verloren, war allerdings als Lucky Loser ins Hauptfeld des mit 17,2 Millionen Euro dotierten Turniers eingezogen.

Problemlos in der Runde der besten 16 steht dagegen der Weltranglistenerste Novak Djokovic, der sich gegen den französischen Qualifikanten Nicolas Devilder mit 6:1, 6:2, 6:2 durchsetzte und nun auf Andrea Seppi (Italien/Nr. 22) trifft.