Rom. Der Wettskandal im italienischen Fußball zieht immer weitere Kreise nun interessiert sich die Staatsanwaltschaft auch für verdächtige Kontobewegungen bei Nationaltorwart Buffon.
Am Mittwoch hatte Gianluigi Buffon noch scharf die Razzia im EM-Trainingslager kritisiert, jetzt gerät Italiens Nationaltorhüter anscheinend selbst ins Visier der Ermittler im Wett- und Manipulationsskandal im italienischen Fußball. Die Ermittler der Staatsanwaltschaft aus dem norditalienischen Cremona, die die Untersuchungen durchführt, haben auf Bankkonten des Weltmeisters von 2006 offenbar Geldtransfers in Höhe von 1,6 Millionen Euro festgestellt und vermuten, dass diese Summen für Wetten genutzt worden seien. Buffon könnte in den nächsten Tagen von den Staatsanwälten vorgeladen werden, berichteten italienische Medien am Donnerstag.
Am Tag zuvor hatte sich Buffon noch über die Durchsuchungen im EM-Trainingslager der Squadra Azzurra beschwert. "Es gibt Razzien, über die Medien schon drei bis vier Monate vorher berichten. Ein Spieler wird von den Ermittlern befragt und die Journalisten kennen den Inhalt nach zehn Minuten. Das ist eine Schande. Bei der Durchsuchung des Trainingslagers in Coverciano am Montag standen die TV-Kameras schon seit sechs Uhr früh bereit, um die Razzia aufzunehmen", hatte der Schlussmann gesagt. Auf die Frage, ob er von den ermittelnden Staatsanwälten befragt werden soll, antwortete Buffon: "Der Betroffene ist immer der Letzte, der so etwas erfährt." (sid)