Köln. . Der Nationalspieler freut sich auf einen neuen Karriere-Abschnitt beim FC Arsenal. Nicht ohne zu versichern, dass er das Kölner Stadion und die Kölner Fans vermissen wird.
Er wusste, was alle erwarteten. Und so sagte er, ganz am Ende, die Sätze, die jeder, ja jeder, auch von Lukas Podolski erwartete: „Hier ins Stadion zu kommen, durch den Tunnel zu gehen, auf den Rasen zu treten und 50 000 singen die FC-Hymne: So ein Gefühl hat man nirgends auf der Welt. Ich werde es vermissen.“
Natürlich kann man derlei Pathos abgeschmackt finden; und auch Lukas Podolski, der den 1. FC Köln, seinen FC, nun in Richtung Arsenal London verlässt, ist nicht mehr der kleine kölsche Jung, der in FC-Bettwäsche schläft, sondern ein 26-jähriger Fußball-Profi, der die letzte Karriere-Ausfahrt nimmt, um in seiner Laufbahn noch Erfolge zu sammeln. Schwer fällt ihm der Schritt dennoch; einzig die Alternative fehlte. Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga, sagte Podolski, wäre nie in Frage gekommen. „Das hätte ich nicht verkraftet; auch der Fans wegen.“ Das wärmt das kölsche Hätz. Der Applaus ist Podolski sicher, der aber – nach Recherchen dieser Zeitung – offenbar doch mal bei einem Bundesliga-Klub namens FC Bayern gespielt haben soll. Nun aber London, der Schritt zu einem „europäischen Top-Klub“, wie der Nationalspieler anmerkte, mit einem „geilen Trainer“ (Podolski über Arsene Wenger), einem „tollen Stadion und tollen Fans“. Einziges Manko der Poldi-Hymne auf den FC Arsenal: „Ich war noch nie da.“ Seinen neuen Coach hat er noch nie gesehen („Einmal haben wir telefoniert“), auch sonst ist ihm sein neuer Arbeitsplatz gänzlich unbekannt. Nur die Vorgabe ist klar: „Mein Ziel ist es, Titel zu holen.“
Der einzige Titel, den Podolski in Köln noch hätte sammeln können, ist vermutlich der des Rekordabsteigers. Am Samstag gegen die Bayern geht es für den FC nur noch darum, sich womöglich in die Relegation zu retten. Es gibt nicht viele, die noch einen Jota auf den Klassenerhalt wetten; für Podolski wäre es der dritte Abstieg. Diese Perspektive gibt seinem Satz die nötige Fallhöhe: „Es ist wichtig, dass der Klub marschiert, auch wenn ich weg bin. Es ist wichtig, dass man nicht sagt: Der Podolski ist weg, jetzt bricht hier alles zusammen.“