Dortmund. . Berater Kucharski: „Ob Robert Lewandowski auch noch im nächsten Jahr in Schwarzgelb aufläuft, ist derzeit offen“
Der BVB ist nicht nur Meister der Bundesliga, sondern bislang auch Meister der gelungenen Vertragsverlängerungen. Lukasz Piszczek, Kapitän Sebastian Kehl und der europaweit heiß begehrte Mario Götze verlängerten in dieser Saison ihre Verträge. Doch inzwischen stottert der Vetragsverlängerungsmotor, läuft momentan gar im Leerlauf. Shinji Kagawa, bester Nicht-Europäer der Bundesliga und in der Rückrunde nur von seinem Augsburger Landsmann Hajime Hosogai zu stoppen, hat noch nicht verlängert. Dem 23-Jährigen liegt ein unterschriftsreifer Vertrag vor. „Es ist alles gesagt. Wir erwarten in naher Zukunft eine Entscheidung“, sagt BVB-Sportdirekor Michael Zorc.
Bis Anfang kommender Woche soll sich Kagawa offenbar entscheiden. Da der bestehende Vertrag 2013 ausläuft, könnte der BVB den Schnäppchen-Japaner, der für 350000 Euro kam, nur im Sommer noch ertragreich verkaufen.
Brisanz im "Fall Lewandowski"
Eine weitere Offensiv-Personalie rückt jetzt zudem in den Fokus. Auch mit Stürmer Robert Lewandowski würde der BVB gerne vorzeitig verlängern. Auf Anfrage der WR sagte dessen Berater Cezary Kucharski allerdings: „Ob Robert auch im nächsten Jahr in Schwarz-Gelb aufläuft, ist derzeit noch offen.“ Ein Satz mit Brisanz.
Sollte Lucas Barrios nach China wechseln, wonach es sehr aussieht, könnte der Meister plötzlich mit viel Ablösegeld, aber ohne geballte Torgefahr dastehen. Im Paket würden Kagawa, Barrios und Lewandowski über 40 Millionen Euro bringen. Damit könnte der BVB quasi Griechenland retten.
Die Dortmunder wollen ihr bewährtes Personal in Anlehnung an eine Waschmittel-Werbung aber lieber halten. Denn: „Da weiß man, was man hat“. Mit Lewandowski würde der Meister gerne vorzeitig bis 2017 verlängern. „Das ist ja bekannt“, sagt Sportdirektor Michael Zorc. Und gerne vor dem Schaufenster Europameisterschaft. „Die EM kann eine große Rolle in der Zukunftsplanung von Robert spielen“, sagt Berater Kucharski. An Lewandowski, der nicht nur Top-Torjäger, sondern auch technisch versierter Vorbereiter ist, soll bereits eine unmoralisch hochdotierte Anfrage aus England herangetragen worden sein. Mit einem Lohnsprung, den der auf Gehalts-Ordnung im Kader bedachte Meister nicht leisten kann und will. Die Anfrage wird von Lewandowski Berater Kucharski weder bestätigt noch dementiert. Der polnische Parlamentsabgeordnete, als Ex-Nationalspieler und liberaler Politiker ein guter Taktierer, hatte im März bei der ersten Verhandlungsrunde für Unruhe gesorgt. „Wir sind von der Offerte enttäuscht. Ein Spieler der Klasse von Robert sollte zu den bestbezahlten Fußballern beim BVB gehören“, schimpfte er.
Kein akuter Transferbedarf
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Die Dortmunder und Kucharski legten den kleinen Streit bei. Vorteil Borussia: Lewandowski, der sich mit Freundin Anna in Dortmund sehr wohl fühlt, ist noch bis 2014 gebunden. Aus Sicht seines Arbeitgebers, der den Torjäger gerne halten würde, besteht kein akuter Transferbedarf. Und Berater Cezary Kucharski sagt auf Anfrage unserer Zeitung zudem: „Unser erster Ansprechpartner ist natürlich Borussia Dortmund. Wir pflegen sehr gute Beziehungen zu Jürgen Klopp, Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke. Die leisten hervorragende Arbeit.“
So wie bei den zahlreichen Vertragsverlängerungen.