Mit dem Sieg von Nico Rosberg in Schanghai feierte erstmals seit 1955 wieder ein „echter“ Werksrennwagen von Mercedes einen Triumph in der Formel 1. Welche Perspektiven dies für die Formel 1 und das Team eröffnet, erläutert unser Kommentar.

Von der Rückkehr der „Silberpfeile“ war auch früher schon die Rede. Zum Beispiel, als Mika Häkkinen im McLaren-Mercedes die WM-Titel 1998 und 1999 gewann. Insofern geht die sportgeschichtliche Dimension des Rosberg-Triumphs in Schanghai ein bisschen unter. Dabei bleibt festzuhalten: Ein reines Mercedes-Werksteam hat in der Königsklasse des Motorsports zuletzt 1955 gewonnen. Der Rückzug der Schwaben nach der Le-Mans-Tragödie beendete anschließend die erste Mercedes-Ära der Nachkriegszeit.

Die zweite hat in China vielleicht gerade erst richtig begonnen. Auch wenn Prognosen angesichts der turbulenten Entwicklungen gerade in dieser Saison schwierig sind: Sebastian Vettel muss im Kampf um die Verteidigung seines Titels einen Gegner mehr beachten.

McLaren in Melbourne, Ferrari in Kuala Lumpur, Mercedes in Schanghai: So viele Sieg-Kandidaten wie zur Zeit gab es in der Formel 1 schon lange nicht mehr. Eine schöne Perspektive für die Zuschauer – und auch für Vettel. Denn solange sich keiner richtig absetzt, bleibt auch der Heppenheimer im Rennen.