Essen. . Die Münchener haben im Viertelfinale mit Marseille eine machbare Aufgabe erhalten. Das findet auch Franck Ribery, der zwei Jahre in Marseille gespielt hat. Beide Spiele werden im Free-TV übertragen. Im Halbfinale würde wahrscheinlich Real Madrid auf den Rekordmeister warten.
Eine der amüsanten Seiten der Champions League ist die, dass sich immer wieder alte Weggefährten begegnen. Man darf sich also ein wenig darüber freuen, dass der Franzose Jean-Pierre Papin zunächst mal sechs Jahre lang für Olympique Marseille gespielt hat und später dann zwei Jahre lang im Trikot von Bayern München aufgelaufen ist. Weil die Bayern im Viertelfinale der Champions League auf die Franzosen treffen, werden bestimmt ein paar alte Geschichten über den Mann herausgekramt, den die Franzosen „JiPéPé“ nennen. Richtig amüsant wird’s, wenn Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer demnächst vor jeder Kamera in Erinnerungen schwelgt. Man hört ihn jetzt schon: „Jo sicherlich, der Schapapapa, man kennt ihn...“
Da eine Champions League-Auslosung allerdings im Grunde eine höchst ernste Sache ist, hier alles, was man wissen sollte.
Das Viertelfinale – oder: Über das schwere Los mit dem leichten Los
Also sprach Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge: „Ich denke, dass das ein Los ist, mit dem man grundsätzlich zufrieden sein kann. Gleichzeitig warne ich aber auch davor, dass das ein leichtes Los ist. Marseille hat in der Gruppenphase zweimal gegen Dortmund gewonnen. Das sollte uns Warnung genug sein.“
Aha. Damit hat Rummenigge halt das getan, was man als Bayern-Chef tun muss, wenn einem Real Madrid und der FC Barcelona erspart geblieben sind und man Apoel Nikosia nicht bekommen hat: Man formuliert ein entschiedenes „Ja, aber“. Tatsächlich können die Bayern mit dem Los gut leben, was auch Franck Ribery findet, der zwei Jahre in Marseille gespielt hat: „Das ist nicht einfach. In Marseille herrscht eine Super-Atmosphäre. Die Leute leben Fußball. Wir haben 60 000 Zuschauer gegen uns“. Einerseits. Andererseits hat Ribery natürlich längst verinnerlicht, worum es in München geht, denn er hat auch noch gesagt: „Aber wir sind der FC Bayern. Wir haben große Ziele.“
Erst auswärts – und dann daheim:
Nach wie vor gilt es als Vorteil, zuerst auswärts antreten zu können. Auch in dieser Hinsicht haben die Bayern Glück gehabt. Am 28.März, einem Mittwoch, wird in Frankreich gespielt, am 3. April, einem Dienstag, können die Bayern zur Not vor eigenem Publikum noch eine Menge reparieren. Wie zuletzt im Achtelfinale beim 7:0 gegen den FC Basel.
Alle können die Bayern sehen
Wer Bayern schauen will, kann Bayern schauen. Gilt für jeden, denn Sat.1 zeigt beide Viertelfinalspiele. Das Hinspiel überträgt der Sender am Mittwoch, 28. März, ab 20.15 Uhr aus dem Stade Velodrom in Marseille. Auch beim Rückspiel am Dienstag, 3. April, geht Sat.1 ab 20.15 Uhr auf Sendung.
So spielt die Konkurrenz
Auf dem Papier hat Real Madrid sicherlich das einfachste Los erwischt – bei allem Respekt vor der Überraschungself von Apoel Nikosia. Der große Favorit FC Barcelona muss zunächst zum AC Mailand. Benfica Lissabon spielt gegen den FC Chelsea.
Ein Blick aufs Halbfinale
Da die Uefa dazu übergegangen ist, die Halbfinals gleich mit auszulosen, ist der Weg ins Finale klar. Setzen sich die Bayern gegen Marseille durch, wartet im Halbfinale der Sieger des Duells Real Madrid gegen Apoel Nikosia – also, bei allem Respekt und aller Vorsicht, Real.
Der Titelfavorit FC Barcelona würde, falls er den AC Mailand rauswirft, auf den Sieger des Duells Chelsea – Lissabon treffen.
Das große Finale
Seit Monaten beherrscht der 19. Mai das Denken der Bayern. An diesem Samstag steigt das Finale. In München. Die Konstellation, das Finale der Champions League im eigenen Stadion spielen zu dürfen, ist für die Bayern nahezu einmalig. Es gilt in München inzwischen als eine Art Lebenstraum von Präsident Uli Hoeneß. dieses Spiel zu erreichen. Und zu gewinnen, versteht sich. Die Auslosung macht immerhin eines klar: Auf den FC Barcelona, noch vor Real und den Münchenern der Favorit, kann die Elf von Jupp Heynckes tatsächlich erst am 19. Mai treffen.
Zukunftsmusik. Zunächst wartet Olympique Marseille auf die den Bayern. Jo, sicherlich: Der Schapapapa, der natürlich auch.