Dortmund. . Mario Götze wird wohl verspätet aus der Reha zurückkehren, Robert Lewandowski lehnt ein Vertragsangebot ab und Ivan Perisic denkt an seinen Abschied: Vor dem Spiel gegen Werder Bremen herrscht Unruhe bei Meister Borussia Dortmund.

Der Mann ist für die Parkplätze zuständig, während ein paar Etagen über ihm Jürgen Klopp über den kommenden Gegner Werder Bremen spricht. Draußen scheint die Sonne, der Mann steht im schattigen Erdgeschoss des Dortmunder Stadions, weist ein, wen es einzuweisen gibt. Und pfeift. Immer die gleiche Melodie, die Melodie einer BVB-Hymne: „Leuchte auf mein Stern Borussia.“

Dortmund - Fußball-Idyll. Dort residiert der Meister, dort residiert das schöne Spiel. Dort residiert die Harmonie. Normalerweise. Doch die Irritationen mehren sich gerade.

Götze soll erst nächste Woche aus der Reha zurückkehren

Mit einer Mischung aus Sorge und Anteilnahme verfolgt der Verein, was aus seinem Star Mario Götze wird. Am Schambein verletzt hieß es im Januar, dass er Mitte März wieder ins Titelrennen würde eingreifen können. Dann wurde seine Rückkehr aus der Reha in Donaustauf für den heutigen Freitag in Aussicht gestellt. Doch auch der Termin lässt sich nicht halten - nun soll der 19-Jährige Ende der kommenden Woche in die Heimat zurückkehren. „Wenn er in dieser Saison noch vier, fünf Spiele machen kann, ist das gut. Wenn nicht - dann eben nicht“, sagt Klopp, der Trainer des BVB, stets bemüht, Druck aus der Sache zu nehmen.

Doch auch an zwei weiteren Stellen wackelt nun das Fundament der Harmonie. Torjäger Robert Lewandowski ist vom BVB ein Angebot vorgelegt worden, seinen Vertrag um drei Jahre bis 2017 zu verlängern. Lewandowskis Berater tat das Angebot als Schriftstück aus dem Bereich der Unverschämtheiten ab und äußerte im polnischen Fernsehen, dass er „enttäuscht“ sei vom BVB. „Befremdlich“, findet Sportdirektor Michael Zorc, „dass unsere Gespräche in dieser Art und Weise kommentiert werden.“ In Dortmund lösen die Macher des Erfolgs die Dinge seit geraumer Zeit mit großem Erfolg intern. Öffentliche Kritik gehört zu den größten schwarzgelben Sünden unter Klopp.

Ivan Perisic ist unzufrieden beim BVB

Daher wiegt der Fall Ivan Perisic auch so schwer. Der Mann, der im Sommer für 5,5 Millionen Euro nach Dortmund gekommen war, ist unzufrieden. „Wenn es bis zum Ende der Saison so weiter geht, ist das nicht gut. Ich befinde mich in meinen besten Jahren. Ich möchte nur spielen. Es ist egal, wo“, echauffiert er sich öffentlich.

An den Gegner von Samstag hat Perisic viele Erinnerungen. Beim Hinspielsieg in Bremen traf er zum 1:0 und flog dann vom Platz.

Welche Sanktionen ihn dieses Mal erwarten, bleibt abzuwarten.