Frankfurt. Der VfL Bochum hat eine gelungene Generalprobe für das DFB-Pokal-Achtelfinale am Dienstag gegen Bayern München gefeiert. Beim FSV Frankfurt siegten die Westfalen 2:0 (2:0). Rechtsverteidiger Björn Kopplin und Stürmer Chong Tese trafen schon in der ersten Halbzeit.
Der VfL Bochum hat sich mit dem 2:0-Erfolg beim FSV Frankfurt im letzten Ligaspiel des Jahres deutlich von der Abstiegszone abgesetzt und kann nach drei Spielen ohne Niederlage selbstbewusst und ohne Sorgen in das Pokalspiel gegen den FC Bayern am kommenden Dienstag gehen.
Bergmann verzichtet auf personelle Veränderungen
Wie erwartet, hatte Andreas Bergmann auf personelle Veränderungen nach dem guten Auftritt gegen Fortuna Düsseldorf verzichtet. Bergmanns Wunsch, dass die Mannschaft zu einer ähnlich konzentrierten Leistung in der Lage sei, erfüllte sich von Beginn an. Der FSV, noch sieglos vor eigenem Publikum, hatte erhebliche Schwierigkeiten, ein Aufbauspiel zustande zu bekommen. Die Bochumer verschoben sich gut, arbeiteten vernünftig gegen den Ball und zwangen die Gastgeber immer wieder dazu, lang nach vorne zu spielen. Abgesehen von den letzten Minuten vor der Halbzeitpause kam der FSV nicht einmal aussichtsreich in den VfL-Strafraum.
In der anderen Richtung ging es oft zu schnell für die Frankfurter. Es waren noch keine zehn Minuten gespielt, als Mirkan Aydin von Faton Toski frei gespielt wurde, der Winkel aber etwas zu spitz wurde und sich in der Mitte kein Abnehmer für Aydins Hereingabe fand. Die Bochumer versuchten es trotz des seifigen Bodens weiter mit flotten Kombinationen und hatten schon bald Erfolg. Björn Kopplin, der nach langem Durchhänger wieder richtig auf die Beine gekommen ist, stürmte mit und stocherte den Ball mit Hilfe der Frankfurter Defensive über die Linie. Zuvor hatte Giovanni Federico Aydin auf die Reise geschickt, der seinen Widerpart Manuel Konrad auf dem rechten Flügel locker abhängte.
Maltritz sieht 5. Gelbe Karte
Die ohnehin verunsicherten Hausherren waren offensichtlich von diesem Treffer derart geschockt, dass sie sich nach dem Anstoß sofort wieder einen Ballverlust leisteten. Mit bösen Folgen: Federico passte von rechts vor das Frankfurter Tor, Aydin verpasste, aber Chong Tese vollendete aus der Drehung. Es war der vierte Saisontreffer für den Koreaner, der darauf nach seinem Dreierpack in Ingolstadt lange hatte warten müssen und sich entsprechend freute.
Dass Marcel Maltritz wenig später nach einem Foul an Marcel Gaus seine fünfte Gelbe Karte sah und Anfang Februar 2012 im Heimspiel gegen Hansa Rostock fehlen wird, war ein kleiner Wermutstropfen im Freudenbecher der Bochumer, die etwas mehr beschäftigt wurden in der Defensive, als FSV-Trainer Hans-Jürgen Boysen mit Macaulay Chrisantus seine Offensive verstärkt hatte. Samil Cinaz nach einer Ecke und Mario Fillinger per Kopf nach Gaus' Flanke hätten verkürzen können, fanden aber nicht ihr Ziel.
Gelungener Jahresabschluss des VfL
Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel brachte Andreas Bergmann mit Slawo Freier und Kevin Vogt seiner ersten Alternativ-Spieler, für Toski (Adduktorenprobleme) und Christoph Kramer (Magenverstimmung) war das Spiel beendet. Damit verteidigte Kopplin nun auf dem linken Flügel, Freier auf dem rechten. Insgesamt ging ein wenig die Ordnung verloren, und dennoch hätte der VfL früh alles klar machen können. Aber Takashi Inui scheiterte allein vor dem Tor der Gastgeber an Schlussmann Patrick Klandt, und wenige Minuten später brachte Kapitän Christoph Dabrowski den Ball nicht im Tor der Frankfurter unter. Weitere Möglichkeiten durch Aydin und Federico wurden ebenfalls nicht genutzt, gleichzeitig bettelte der VfL nun förmlich um den Anschlusstreffer. Doch es blieb beim 2:0. "Wir haben in der zweiten Halbzeit zu wenig gemacht", kritisierte VfL-Torhüter Andreas Luthe, der sich bei Gaus' Schuss noch einmal lang machen musste, anschließend, und Christoph Dabrowski befand: "Wir haben uns zu dumm angestellt. Da waren beim Gegner Löcher ohne Ende."
Dennoch überwog die Freude über einen gelungenen Liga-Jahresabschluss und die Vorfreude auf das Pokalhighlight gegen die Bayern am Dienstag. "Ich würde mir schon einen richtigen Pokalkampf wünschen und dass wir an unsere kleine Chance glauben", sagte Andreas Bergmann. Eine ähnlich defensiv-ängstliche Einstellung wie sie der 1.FC Köln am Freitag bei der 0:3-Niederlage in München an den Tag gelegt hat, wird Bergmann seinen Spielern jedenfalls nicht empfehlen: "So möchte ich nicht Fußball spielen. Da verliere ich lieber mit 0:5."