Der FC Schalke 04 wäre nicht DER FC Schalke, wenn er es selbst in sportlich rosigen Momenten nicht schaffen würde, vor allem abseits des Rasens für jede Menge Gesprächsstoff zu sorgen.

Der FC Schalke 04 wäre nicht DER FC Schalke, wenn er es selbst in sportlich rosigen Momenten nicht schaffen würde, vor allem abseits des Rasens für jede Menge Gesprächsstoff zu sorgen. Der Klub hat sich durch eine Siegesserie, die am Freitag mit dem 2:1 bei Hertha BSC Berlin vorläufig gekrönt wurde, nun zumindest bis zum Sonntagnachmittag auf Tabellenrang zwei geschlichen, ist derzeit gar punktgleich mit den jüngst noch übermächtig scheinenden Bayern. Der FC Schalke steht zudem in der K.o.Runde der Europa League, darf im DFB-Pokal weiter auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hoffen - doch im Zusammenhang mit den Gelsenkirchenern wird derzeit öffentlich weniger der sportliche Erfolg thematisiert, sondern es geistern, teils eigenverantwortet, teils unschuldig, vor allem zwei Namen um den Schalker Markt: Lukas Podolski und Markus Babbel.

Die Schalker Klubführung hat kund getan, dass sich der Verein eher sehr grundsätzlich als konkret mit den Möglichkeiten einer Verpflichtung des Kölner Nationalstürmers beschäftigt. Ein logischer Gedankengang, nicht weniger, nicht mehr. Anders liegt der Fall Babbel. Fast täglich wabern Gerüchte aus der Hauptstadt, wohin es den fremdelnden Hertha-Trainer im Sommer ziehen könnte. Eine Vertragsverlängerung in Berlin zumindest gehört öffentlich nicht mehr zu den Optionen. Mal wurde Babbel vom Berliner Zeitungsboulevard vorteilig auf die Bayern-Bank transferiert, nun muss sich wieder Schalke mit dem Gerücht auseinandersetzen, der künftige Arbeitgeber des Hertha-Trainers zu sein. Schalkes Sportdirektor Horst Heldt hat entsprechende Spekulationen in der vergangenen Woche gleich mehrfach dementiert, auf den bis 2013 laufenden Vertrag ihres Trainers Huub Stevens verwiesen - und Samstag Abend im Gespräch mit "DerWesten" die Story eines schon verabredeten Wechsels Babbels ins Revier als "großen Humbug" bezeichnet. Mehr Dementi geht jetzt nicht.

Und auf Schalke schütteln sie den Kopf darüber, welch absurd anmutenden Konstruktionen durch die Welt geistern. Mit viel gutem Willen kann man es ja auch positiv sehen: Schalke bewegt nun mal die Massen. Sogar in Köln, wo sich die Fans aufgrund des sehr zarten Schalker Interesses am Stadtheiligen Podolski genötigt sahen, den Revier-Klub im Kanon als "Sch... 04" zu verunglimpfen.

Huub Stevens wird das gelassen nehmen. Den Trainer der Königsblauen interessieren vor allem die Ergebnisse - und da dürfte ihm insbesondere die Niederlage der konkurrierenden Gladbacher in Augsburg (0:1) geschmeckt haben. Und auf Schalke soll es sogar den ein oder anderen gegeben haben, der sich, Konkurrenz hin oder her, ganz klammheimlich ein wenig über den 4:1-Sieg der Bremer gefreut hat. Für deren Gegner VfL Wolfsburg wird es nun langsam eng. Bei einem derart ambitionerten Klub, der meilenweit hinter seinen eigenen Erwartungen bleibt, wäre ein Trainerwechsel eigentlich eine logische Alternative. Und, kleiner Tipp, Markus Babbel hat offenbar bald Zeit. Den Wolfsburger Geschäftsführer wird das nicht interessieren: Felix Magath wird am Trainer Felix Magath festhalten; Spekulationen sinnlos.