Essen. Brisant ist die Begegnung zwischen der DFB-Auswahl und Belgien, weil die türkischen Fans erwarten, dass sich die deutsche Mannschaft weiter voll ins Zeug legt. Ein Kommentar.
Deutschlands Fußballer sind längst für die Europameisterschaft qualifiziert, weshalb man annehmen könnte, diese Partie heute gegen Belgien sei nicht mehr als ein hübsches Freundschaftsspiel. Dem ist natürlich nicht so.
Es geht um mehr. Und gemeint ist nicht die Superserie. Ob Deutschland der zehnte Sieg im zehnten EM-Qualifikationsspiel gelingt, wird im nächsten Sommer, wenn die DFB-Auswahl bei der EM in Polen und der Ukraine um Punkte kämpft, niemanden mehr interessieren. Ein Randaspekt, wirklich nicht mehr.
Brisant ist die Partie, weil die türkischen Fans erwarten, dass sich die deutsche Mannschaft weiter voll ins Zeug legt. Selbst Mesut Özil, dem man bekanntlich übel nimmt, dass er nicht für die Heimat seiner Väter spielt, wird öffentlich in die Pflicht genommen.
„Lieber Mesut, hilf uns!“, fleht die Zeitung Türkspor. Und angesichts solcher Schlagzeilen kann man sich leicht vorstellen, was am Bosporus los sein wird, wenn die Türkei nicht zur Europameisterschaft reisen darf, weil die deutsche Mannschaft im entscheidenden Moment keine Schützenhilfe leisten konnte.
Es ist bemerkenswert: Heute fiebern die deutschen und die türkischen Fans Seite an Seite, und eine Enttäuschung wäre da doppelt bitter.