Dortmund. Nach der bitteren 0:3-Niederlage bei Olympique Marseille feierte Borussia Dortmund einen 4:0-Sieg gegen den FC Augsburg. Robert Lewandowski erzielte drei Tore. Auch Mario Götze traf beim Heimspiel gegen den Bundesliga-Aufsteiger.
Eine "Trotzreaktion" hatte Dortmunds Meistertrainer Jürgen Klopp nach der bitteren 0:3-Niederlage bei Olympique Marseille in der Champions League gefordert - und vielleicht auch ein Stück weit Wiedergutmachung. Der Aufsteiger FC Augsburg, gegen den der BVB noch nie ein Pflichtspiel bestritten hatte, kam da gerade recht zum 1.500 Bundesliga-Spiel der Borussia. Der FCA diente als Aufbaugegner und passende Mannschaft für eine Trotzreaktion.
BVB auf fünf Positionen verändert
Klopp baute seine Mannschaft im Vergleich zum Auftritt in der Königklasse auf sage und schreibe fünf Positionen um. Für den verletzten Marcel Schmelzer verteidigte Chris Löwe auf links, in der Innenverteidigung ersetzte Felipe Santana den glücklosen Neven Subotic, Ilkay Gündogan rückte für Kapitän Sebastian Kehl ins defensive Mittelfeld und Ivan Perisic und Jakub Blaszczykowski erhielten den Vorzug vor Kevin Großkreutz und Shinji Kagawa, der zum ersten Mal in dieser Saison auf der Bank saß. An der taktischen 4-2-3-1-Ausrichtung mit Robert Lewandowski als einziger Spitze änderten die Wechselspielchen nichts. Augsburgs Trainer Jos Luhukay brachte für Nando Rafael den defensiveren Jan-Ingwar Callsen Bracker und der Aufsteiger aus Bayern machte wie auch zuletzt in Hannover einen stabilen, kompakten Eindruck.
Die Hausherren an der Strobelallee suchten von Beginn an die Lücken in den schwäbischen Defensivreihen, spielten aber viele Angriffe zu kompliziert. Nur wenn es schnell ging, und der direkte Weg zum Tor gesucht wurde, kam die Borussia zu Chancen. Auffallend war, dass Mario Götze trotz neuer leuchtender Schuhe in der Anfangsphase kaum gesucht und noch weniger gefunden wurde. Erst in der 15. Minute hatte der Youngster seinen ersten Auftritt. Bis dahin hatte der BVB zwei gute Chancen durch Ivan Perisic (3.) und Ilkay Gündogan (10.), aber auch der FCA zeigte sich vor dem gegnerischen Tor. Der gebürtige Essener Sascha Mölder schloss mit einem sehenswerten Seitfallzieher ab und Daniel Brinkmann profitierte von einem Abstimmungsfehler zwischen BVB-Torwart Roman Weidenfeller und Mats Hummels.
Erleichterung in der 30. Minute
Wie so oft in dieser Saison hatten die Dortmunder den größeren Spielanteil (69 Prozent) und das münzte der deutsche Meister nach einer halben Stunde auch zur verdienten Führung um. Götze setzte nach einem Ballverlust im gegnerischen Strafraum gut nach, Lewandowski nahm den verunglückten Kuba-Schuss auf und erzielte das 1:0. Die Erleichterung war nicht nur auf den Rängen spürbar. Nur drei Minuten später hätte Perisic das 2:0 machen können, aber nach dem Freistoß von Götze konnte der Kroate Augsburgs Torwart Simon Jentzsch nicht überwinden. Das gelang erneut Lewandowski. Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte landet der Ball nach einem Götze-Freistoß wieder bei dem polnischen Nationalstürmer, der eiskalt das 2:0 markierte.
Nach der Halbzeitpause kamen die Gäste druckvoll und kaum eingeschüchtert aus der Kabine. Der Wille, den Anschlusstreffer zu erzielen, war da. Und Gibril Sankoh hatte in der 48. Minute die große Möglichkeit, das Spiel wieder offen zu gestalten. Nach einem Foul im eigenen Strafraum von Gündogan, der eine gute erste Hälfte absolvierte, scheiterte der Augsburger Abwehrspieler an Weidenfeller, der die Ecke ahnte, sich lang machte und das 2:1 verhinderte. Damit sollte der Aufsteiger gebrochen sein.
Lewandowski und Götze stark
Die Dortmunder ließen sich nun Zeit beim Spielaufbau, kombinierten gefällig über Götze und Lewandowski, der sich nach der Einwechslung von Lucas Barrios in der 62. Minute etwas zurückfallen ließ und machten eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff den Sack zu: Erst traf Götze nach tollem Pass von Lewandowski (75.), drei Minuten später bedankte sich Götze mit einer tollen Flanke auf den Polen, der das 4:0 und (78.) damit seinen dritten Treffer in der Partie erzielte. Die Rückkehr von Borussias Torjäger Lucas Barrios scheint großer Ansporn für Lewandowski zu sein, der in allen Belangen zu überzeugen wusste.
Die Borussia konnte sich gegen einen - in der ersten Halbzeit gut mitspielenden Aufsteiger aus Augsburg - durchsetzen und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben sammeln. Nach der Länderspielpause muss das Klopp-Team nach Bremen zum SV Werder und in der Champions League nach Griechenland zu Olympiakos Piräus.