Köln. . Der Auftritt der Leverkusener bei den Bayern und das Duell des BVB mit dem SC Freiburg könnte entscheidende Bewegung in der M-Frage bringen. Ein Kommentar.

Dieser Sonntag, so die inoffizielle Lesart, könnte die Entscheidung in der Titelfrage bringen. Der Auftritt der Leverkusener bei den Bayern und das Duell des BVB mit dem SC Freiburg könnte entscheidende Bewegung in der M-Frage bringen - und in Anbetracht der langjährigen Bayer-Tradition des Scheiterns in München hoffen nicht wenige Borussen-Fans, dass am Sonntagabend auch offiziell die Feierlichkeiten zur Meisterfeier geplant werden können.

Am Samstag dagegen ging es dann in den Tabellenkeller, gefühlt drei Etagen tiefer, mit Biedermeier-Fußball, Fehlpässen und Kampf, zum Teil purer Abstiegskrampf. Doch während das Spannungsmoment an der tabellarischen Sonne doch eher bemüht daherkommt, haben sich die Wolken des drohenden Abstiegs gleich über acht Städten eingenistet. Zwischen dem Tabellen-Elften und dem Vorletzten liegen ganze sechs Punkte. Zum Vergleich: Der Tabellendritte Hannover 96 hat zwölf Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Dortmund, selbst zum "Tabellennachbarn" Bayer 04 Leverkusen tut sich schon eine Lücke von sieben Zählern auf. Seit dem Samstag sind acht Vereine mehr oder minder akut gefährdet, die Spielberechtigung in der Eliteliga zu verspielen. Und sämtliche Vorhersagen haben sich bereits in den vergangenen Wochen mehrfach überholt und revidiert. Der SV Werder Bremen? Personell zu stark besetzt für den Abstieg. Der VfL Wolfsburg? Mit Meister-Trainer Felix Magath ohnehin unabsteigbar. Eintracht Frankfurt? Christoph Daum ist, wenn schon kein Messias, so doch ein Motivationskünstler. Der 1. FC Köln? Längst gerettet und quasi schon wieder auf dem Weg nach Europa.

All' dieses vermeintliche Expertenwissen hat sich in den jüngsten Wochen längst als Fata Morgana erwiesen. Der Abstiegskampf spitzt sich zu, wen es am Ende trifft, lässt sich nicht seriös herleiten. Angesichts der Ansammlung vermeintlich besser gestellter Klubs in der Gefahrenzone (Bremen, Wolfsburg, Frankfurt, Stuttgart) ist die These allerdings nicht zu gewagt, dass es einen aus diesem Quartett im Hinblick auf die Fron der Relegation durchaus erwischen könnte. Und selbst Borussia Mönchengladbach, schon vielfach sportlich beerdigt, darf aus den Zahlen der Tabelle weiterhin vage Hoffnung schöpfen. Drei Zähler beträgt der Rückstand auf einen Relegationsplatz. Das ist schwer genug, angesichts eines happig anmutenden Restprogramms nahe der Unmöglichkeit.

Aber am Ende ist es eben Fußball mit seinen Unwägbarkeiten, von denen die Liga in dieser Spielzeit Unmengen präsentiert hat. Klar, Mönchengladbach müsste am Ostersamstag wohl die nächste Heimpartie gewinnen, um den Funken des Glaubens weiter glimmen zu lassen. Der Gegner dagegen könnte da womöglich bereits sein Meisterstück machen - Borussia Dortmund. Es gibt wohl kaum eine Paarung, bei der das Ergebnis so klar vorhersehbar scheint. Aber genau das ist es nicht, und genau das macht den Reiz des Fußballs aus. Heute, morgen - und in dieser Saison bis zum 14. Mai.