Köln. Der deutsche Meister von 2007 gewann beim 1. FC Köln verdient mit 3:1 (0:0) und hat damit vier Spiele vor dem Saisonende vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz 16.
Der VfB Stuttgart hat in der Fußball-Bundesliga einen ganz großen Schritt in Richtung Klassenverbleib gemacht. Der deutsche Meister von 2007 gewann beim 1. FC Köln verdient mit 3:1 (0:0) und hat damit vier Spiele vor dem Saisonende vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz 16.
Den Sieg schossen der ganz starke Nationalspieler Christian Träsch (51.), Martin Harnik (53.) und Zdravko Kuzmanovic mit einem umstrittenen Handelfmeter (63.) innerhalb von nur 13 Minuten heraus, das Kölner Anschlusstor erzielte Milivoje Novakovic mit seinem 14. Saisontreffer (69.). Die vom Kölner Ex-Profi Bruno Labbadia trainierten Schwaben sind seit vier Auswärtsspielen ungeschlagen.
Die Kölner, deren stolze Heimserie von sieben Siegen in Folge riss, sind bei nur zwei Punkten mehr ebenfalls noch nicht gerettet. Zudem droht dem FC der Abgang von Erfolgstrainer Frank Schaefer, in Michael Skibbe weilte ein möglicher Nachfolger am Freitag angeblich bereits zu Vertragsverhandlungen in Köln. Gegen den VfB blieben die Kölner auch im sechsten Versuch seit September 2000 ohne Heimsieg, außerdem müssen sie beim VfL Wolfsburg kommende Woche auf den gelbgesperrten Lukas Podolski verzichten.
Cacau geschwächt
Schon in der insgesamt langweiligen ersten Halbzeit waren die Schwaben das bessere Team gewesen. Dabei musste der VfB neben dem gesperrten Pawel Pogrebnjak auch Timo Gebhart ersetzen, für den die Saison wegen einer Sprunggelenks-Operation vorzeitig beendet ist. Nationalstürmer Cacau - beim 5:1 der Schwaben im Vorjahr dreifacher Torschütze, nun aber seit November ohne Tor - ging zudem von Adduktorenproblemen geschwächt ins Spiel.
Die Kölner fanden nach der Diskussion um Schaefers Zukunft unter der Woche zunächst nicht so recht ins Spiel und mussten nach 16 Minuten schon erstmals wechseln, für den angeschlagenen Slawomir Peszko kam Christian Clemens. Die besten Chancen vergaben Novakovic (22.) und Clemens nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Podolski (30.) und Podolski selbst mit einem versuchten Lupfer (34.) relativ kläglich.
Die besseren Chancen hatte schon vor dem Wechsel der VfB. Christian Eichner verhinderte im allerletzten Moment das erste Bundesligator des agilen Japaners Shinji Okazaki (25.), ein Freistoß von Tamas Hajnal strich knapp am Tor vorbei (39.).
Elfmeter-Geschenk von Sippel
Nach der Pause verlief das Spiel zunächst völlig einseitig, einzig Torhüter Michael Rensing leistete auf Kölner Seite noch energische Gegenwehr. Einen Kopfball von Okazaki wehrte der Keeper noch mit dem Fuß ab (48.), beim 25-m-Schuss von Träsch nach eindrucksvollem 60-Meter-Solo war er ebenso machtlos wie bei Harniks Abstauber. Das Elfmeter-Geschenk von Schiedsrichter Peter Sippel nutzte Kuzmanovic zur Vorentscheidung.
Doch nach Novakovics Anschlusstor wirkten die Kölner wie reanimiert. Bei den Schwaben begann plötzlich das große Zittern, Erinnerungen an das 3:3 nach 3:0-Führung beim 1. FC Kaiserslautern in der Hinrunde wurden wach. Pedro Geromel vergab per Kopfball aber die große Chance zum 2:3 (71.). (sid)