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Die letzten Test-Länderspiele der deutschen Handballer vor der Abreise zur WM in Schweden (13. bis 30. Januar) in Island gingen beide verloren. Trotzdem freute sich Bundestrainer Heiner Brand über einen ganz starken Michael Kraus.
Erst verloren sie am Freitag, dann verloren sie am Samstag. Die beiden letzten Testspiele der deutschen Handballer vor der WM in Schweden (13. bis 30. Januar) gingen sozusagen in die Hose. Aber weder Bundestrainer Heiner Brand noch die Spieler fanden die Pleiten (23:27/Fr. und 27:31/Sa.) in Reykjavik gegen Island offensichtlich wirklich schlimm.
„Wir haben hier nicht auf Ergebnis gespielt, denn sonst hätten wir anders wechseln müssen“ ließ Brand schon nach der Freitags-Begegnung einen Einblick in seine Intentionen bei der Generalprobe zu. Es ging ihm in erster Linie darum, die letzten offenen Fragen im Hinblick auf sein WM-Personal zu klären.
Glandorfs Knie macht keine Probleme mehr
Die beste Nachricht: Holger Glandorfs operiertes Knie bereitet dem Linkshänder keine Probleme mehr. Der Weltmeister von 2007 bildet zusammen mit Adrian Pfahl das Duo im rechten Rückraum. Steffen Weinhold, der schon in Island fehlte, bleibt bei der WM zu Hause.
Auf der linken Rückraum-Position läuft es wohl auf Kapitän Pascal Hens und Lars Kaufmann hinaus. Sven-Sören Christophersen, in Reykjavik kurzzeitig auch in der Mitte eingesetzt, konnte sich hier nicht gerade aufdrängen.
Alles deutet zudem darauf hin, dass auch für Tosten Jansen das Thema WM bereits erledigt ist. Der Routinier vom Hamburger SV, Linksaußen des Weltmeister-Teams von 2007 und damals als achtfacher Torschütze Vater des Finalsieges über Polen in Köln, war schon nicht mit nach Island gereist.
Nicht nach Ahrensburg
Seinem Ärger über diese Entscheidung des Bundestrainers machte Jansen mit merfach geäußerten Rücktritts-Überlegungen aus dem Nationalteam Luft. Dabei hatte der 34-jährige Senior der Mannschaft bisher stets betont, noch bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London Nationalspieler bleiben zu wollen. Am späten Sonntagnachmittag erklärte Jansen, bisher offiziell noch nicht aus dem vorläufigen 19-köpfigen WM-Aufgebot gestrichen, dass er nicht zum abschließenden Vorbeeitungslehrgang nach Ahrensburg reisen wird, wo die Nationalmannschaft bis Dienstag ihre letzten vier Trainingseinheiten vor der Abreise nach Schweden absolvieren wird.
Trotz des Wirbels um Jansen und trotz der beiden Niederlagen in Island gab’s auch einen Gewinner im deutschen Team. Michael Kraus bestätigte den ausgezeichneten Eindruck, den er bereits am Montag beim 28:23 gegen Schweden in Hamburg gemacht hatte. Das „Sorgenkind“, das er noch bei der EM 2010 in Österreich gewesen ist, präsentiert sich dieser Tage wie verwandelt: Energisch, entschlossen und treffsicher statt schlapp, unsicher und schwach im Abschluss. Heiner Brand freute sich: „Mimi hat gezeigt, über welche Dynamik er verfügt.