Köln/Reykjavik. .
Die deutschen Handballer haben das vorletzte Testspiel vor Beginn der Handball-WM gegen Island verloren. Dabei offenbarte das Team einige Schwächen. Wirbel gibt es um Torsten Jansen.
Die deutschen Handballer haben den vorletzten Härtetest vor der WM in Schweden verpatzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand unterlag in Reykjavik beim Olympia-Zweiten Island 23:27 (12:14) und offenbarte eine Woche vor dem WM-Auftakt gegen Ägypten noch einige Schwächen. Die Chance zur Revanche gegen die Isländer bietet sich dem Weltmeister von 2007 schon am Samstag (18.00 Uhr) bei der WM-Generalprobe an gleicher Stelle.
„Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Wir waren keine vier Tore schlechter“, sagte Brand. Bester Werfer für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB), die besonders im Angriffsspiel Probleme hatte, in der Sporthalle Laugardshöll war Michael Kraus mit vier Toren. Im 67. Vergleich mit Island war es für das deutsche Team die 22. Niederlage bei 39 Siegen.
Erstes Spiel für Glandorf seit Mitte Dezember
Brand nutzte die Begegnung vier Tage nach dem Erfolg gegen WM-Gastgeber Schweden (28:23) um taktische Varianten und Personal zu testen. Rückraumspieler Holger Glandorf (TBV Lemgo) absolvierte nach seiner Knieoperation Mitte Dezember sein erstes offizielles Spiel und erzielte drei Treffer. Sollte Glandorf auch nach dem zweiten Spiel keine Probleme mehr verspüren, ist er für den Saisonhöhepunkt (13. bis 30. Januar) gesetzt.
Brand muss sein 19 Spieler umfassendes Aufgebot bis zum 14. Januar auf 16 Akteure reduzieren. In Island waren 17 Spieler dabei - darunter in Johannes Bitter (HSV Hamburg), Silvio Heinevetter (Füchse Berlin) und Carsten Lichtlein (TBV Lemgo) alle drei Torhüter.
Enttäuschter Jansen
Brand hatte erwartungsgemäß auf Rückraumspieler Steffen Weinhold (TV Großwallstadt) und überraschend auf Linksaußen Torsten Jansen (HSV Hamburg) verzichtet. Ex-Weltmeister Jansen drohte für den Fall einer Streichung aus dem WM-Kader mit seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft. „Heiner Brand hat sich mir gegenüber nicht völlig eindeutig geäußert, aber ich gehe davon aus, dass ich bei der WM nicht dabei sein werde“, sagte Jansen dem Hamburger Abendblatt. Der 34-Jährige ist enttäuscht. Jansen: „Ich war mit dem Bundestrainer in den vergangenen Monaten im ständigem Dialog, und ich hatte ihn immer so verstanden, dass er auf mich zählt und ich bei ihm weiter eine feste Größe bin.“
Bei der WM trifft Deutschland am 14. Januar im ersten Spiel auf Ägypten. Weitere Vorrundengegner sind Titelverteidiger Frankreich, Ex-Weltmeister Spanien, Tunesien und Außenseiter Bahrain. Die ersten drei Mannschaften ziehen in die Hauptrunde ein. (sid)