Reykjavi. . Die deutschen Handballer haben die Generalprobe für die Weltmeisterschaft in Schweden verpatzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand unterlag in Reykjavik Gastgeber Island 27:31 (13:16)

Die deutschen Handballer haben die Generalprobe für die Weltmeisterschaft in Schweden verpatzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand unterlag in Reykjavik Gastgeber Island 27:31 (13:16) und kassierte binnen 22 Stunden die zweite Niederlage gegen den Olympia-Zweiten.

Einen Tag nach dem 23:27 (12:14) im ersten Test waren Michael Kraus (9/3/HSV Hamburg) und Uwe Gensheimer (4/Rhein-Neckar Löwen) die besten Werfer für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB), die sich aber im Vergleich zum Vortag verbessert zeigte. "Wir waren über weite Strecken auf Augenhöhe mit Island. Durch leichte Fehler zwischen der 15. und 20. Minute sind wir in Rückstand geraten. Diesem sind wir dann das gesamte Spiel hinterhergelaufen", sagte Brand und lobte Kraus: "Er hat gezeigt, über welche Dynamik er verfügt." Im 68. Vergleich mit Island war es für den Weltmeister von 2007 die 23. Niederlage bei 39 Siegen.

Fünf Tage nach dem Länderspielerfolg gegen WM-Gastgeber Schweden (28:23) in Hamburg begannen die Gäste vor 3200 Zuschauern in der Laugardshöll-Halle konzentriert und gingen 7:6 (12.) in Führung. Allerdings leistete sich das deutsche Team in der Folge einige Unkonzentriertheiten in der Deckung und lag gegen die konterstarken Isländer nach 22 Minuten erstmals mit vier Toren zurück (8:12).

Wie bereits am Vortag ließ Brand mit einer nach links verschobenen Abwehrformation und den offensiven Gensheimer oder Dominik Klein agieren. Damit wurden die Kreise des isländischen Starspielers Olafur Stefansson (7/3) vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen erfolgreich eingeengt. Im Angriff rückte der überragende Spielmacher Kraus immer wieder auf die Königsposition im linken Rückraum. Zwar kam das DHB-Team in der zweiten Hälfte wiederholt bis auf einen Treffer heran, doch letztlich hatte Island in der Schlussphase den längeren Atem.

Auch Rückraumspieler Holger Glandorf (2), der einen Tag zuvor sein erstes offizielles Spiel nach seiner Knieoperation im Dezember bestritten hatte, erhielt Spielanteile. Sollte der künftige Flensburger Glandorf auch in den nächsten Tagen keine verletzungsbedingten Probleme mehr haben, ist der Linkshänder für die WM gesetzt.

Brand muss sein 19 Spieler umfassendes Aufgebot spätestens bis zum 14. Januar auf 16 Akteure reduzieren. In Island waren 17 Spieler dabei - darunter in Johannes Bitter, Silvio Heinevetter und Carsten Lichtlein alle drei Torhüter.

Dafür hatte Brand neben Steffen Weinhold überraschenderweise auch Routinier Torsten Jansen vom Bundesliga-Tabellenführer HSV Hamburg nicht mit nach Island genommen. Ex-Weltmeister Jansen, der nach zehnmonatiger Abstinenz erst im Dezember sein Nationalmannschafts-Comeback gab, hatte für den Fall einer Streichung aus dem WM-Kader mit seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft gedroht.

Zum Auftakt der WM trifft Deutschland am kommenden Freitag (14. Januar) auf Ägypten. Weitere Vorrundengegner des Weltmeisters von 2007 sind in der schweren Gruppe A Titelverteidiger Frankreich, Spanien, Tunesien und Außenseiter Bahrain. Die ersten drei Mannschaften ziehen in die Hauptrunde ein.