Oslo. Weltmeister und Olympiasieger Dänemark wird seiner Favoritenrolle gerecht und kämpft am Sonntag gegen Kroatien um den vierten WM-Titel.
Emil Madsen setzte den wuchtigen Schlusspunkt. Als Dänemarks Rückraumspieler den 40. Treffer des Abends erzielte, war das Halbfinale schon lange entschieden. Mit 40:27 (20:16) deklassierte der Weltmeister am Freitagabend den Außenseiter Portugal und zog vor rund 8500 Zuschauern – überwiegend mit dänischen Fähnchen ausgestattet – in der Osloer Unity Arena ins Endspiel ein.
Es war das Halbfinal-Duell, mit dem eigentlich die deutsche Nationalmannschaft geplant hatte. Doch nach dem Aus im Viertelfinale gegen Portugal (30:31 nach Verlängerung) waren es eben die Südeuropäer, die ihr Handball-Märchen fortsetzen durften und sich mit Olympiasieger Dänemark um den Einzug ins Finale stritten.
In der zweiten Hälfte führt Dänemark die Portugiesen vor
Der haushohe Favorit wurde seiner Rolle von Beginn an gerecht. Die Mannschaft von Nikolaj Jacobsen zog mal auf vier Tore davon, ließ die Portugiesen wieder auf einen Treffer herankommen, nur um dann erneut ernst zu machen und wieder vier Tore zwischen sich und den Außenseiter zu legen. Es schien beinahe, als würde das Team um Welthandballer Mathias Gidsel ein wohl kalkuliertes Risikospielchen mit Portugal führen.
Das änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht. Im Gegenteil. Die Dänen traten noch einmal ordentlich aufs Gaspedal und zogen davon. Erst auf fünf (23:18/33. Minute), dann auf sechs (24:18/35.) und schließlich auf dominante zehn Treffer (30:20/44.) – inklusive sehenswerter No-Look-Pässe.
Im Finale warten die Kroaten mit Trainer Dagur Sigurdsson
15 Paraden von Weltklasse-Keeper Emil Nielsen sollten nicht unerwähnt bleiben. Füchse-Profi Mathias Gidsel war mit neun Treffern bester Werfer der Dänen. Es wird spannend zu sehen sein, ob sich die Übermacht aus Skandinavien wenigstens im Endspiel am Sonntag anstrengen muss, um den vierten WM-Titel in Folge zu gewinnen.
Dort treffen sie auf Kroatien, das sich bereits am Donnerstag das erste Finalticket gesichert hatte. Die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson besiegte Rekordweltmeister Frankreich mit 31:28 und hat nun am Sonntag gegen Dänemark die Chance auf den zweiten WM-Titel der Verbandsgeschichte (18 Uhr, SportdeutschlandTV). Für Portugal geht es gegen die Franzosen noch um Bronze (15 Uhr).