Herzogenaurach. Am Sonntag setzen Ilkay Gündogan und Antonio Rüdiger mit dem Training aus. Gegen England dürfte es nicht nur deswegen eine andere Startelf geben.
Ilkay Gündogan war dabei, als die Nationalspieler am Sonntagmorgen zum Training im Adi-Dassler-Stadion in Herzogenaurach radelten. Allerdings kam der Mittelfeldspieler später nicht auf den Platz, er blieb im Fitness-Pavillon, den die Betreuer der Nationalmannschaft auf ihrem Trainingsgelände errichtet haben.
Die Ursache: eine Schädelprellung, erlitten im letzten Gruppenspiel gegen Ungarn am Mittwoch (2:2). Auch Antonio Rüdiger setzte am Sonntag mit dem Mannschaftstraining aus – der Innenverteidiger ist erkältet. Aktuell aber sind beide eingeplant für den Abflug nach London am Montag, wo es am Dienstag im Wembley Stadion im Achtelfinale gegen England geht (18 Uhr/ARD).
Gündogan tut sich beim Turnier noch schwer
Ob Joachim Löw allerdings auch für die Startelf mit beiden plant, ist offen. Rüdiger hat seinen Platz sicher, er wird, wenn er fit ist, auf jeden Fall auch gegen England auflaufen. Gündogan dagegen konnte noch nicht überzeugen beim aktuellen Turnier, er tut sich schwer in der Abstimmung mit Mittelfeld-Chef Toni Kroos – beide suchen oft ähnliche Räume und stehen sich dann manchmal auf den Füßen. Auch in der Arbeit gegen den Ball klappte zuletzt nicht alles.
Gut möglich also, dass Löw gegen England ohnehin einen Wechsel vornimmt, dass er den nach seinem Muskelfaserriss wieder vollkommen fitten Leon Goretzka ins Mittelfeld beordert. Dieser ist ein anderer Spielertyp als Gündogan. Er verkörpert genau die Wucht und Dynamik, die dem deutschen Spiel zuletzt oft fehlte, er macht Läufe in die Tiefe und taucht gefährlich im Strafraum auf – wie bei seinem Ausgleichstreffer zum 2:2 gegen Ungarn.
Und noch ein Wechsel in der Startelf ist zu erwarten: Thomas Müller hat seine Kapselverletzung im Knie überwunden, er trainierte auch am Sonntag voll mit – und dürfte wieder für Leroy Sané in die Startelf rücken. „Die Verletzung können wir ad acta legen“, hatte er schon tags zuvor verkündet. Lukas Klostermann fehlt weiter wegen eines Muskelfaserrisses. (dpa)