Gelsenkirchen. US-Ringärzte haben eine Absage des WM-Kampfes zwischen Wladimir Klitschko und Ruslan Chagaev gefordert. Grund ist die Hepatitis-B-Infektion des Usbeken.

Die Hepatitis-B-Infektion von Boxprofi Ruslan Chagaev sorgt vor dessen WM-Kampf gegen Wladimir Klitschko am Samstag in Gelsenkirchen (ab 22.00 Uhr live bei RTL) weiter für Unruhe. Nun forderte die US-Vereinigung der professionellen Ringärzte (AAPRP) eine Absage des Kampfes.

"Hepatitis ist ein bösartiger Virus und leicht übertragbar", heißt es in einer Mitteilung. Dabei sei nicht nur Zweifach-Titelträger Klitschko selbst gefährdet. "Es ist noch wichtiger, auch den Ringrichter, die Punktrichter, die Offiziellen, die Betreuer sowie Ringärzte und Beobachter zu schützen, die mit dem gefährlichen Virus in Berührung kommen könnten." Boxen sei ein "Blutsport" und da sei es fast üblich, dass sich das Blut auch verteile: "Und jede Person, die nicht geimpft ist, ist gefährdet."

Walujew-Kampf wegen Infektion abgesagt

Zuletzt hatte Chagaev aufgrund der Infektion am 30. Mai in Helsinki nicht gegen den Russen Nikolaj Walujew antreten dürfen, da er Träger des Hepatites-Antigens ist und deswegen ein Risiko sei. Klitschko ist allerdings geimpft und Chagaevs behandelnder Arzt Michael Ehnert hatte zudem versichert, dass es ohnehin kein Infektionsrisiko gebe, weil die Werte seit 2003 konstant seien. "Ruslan ist und war nicht krank. Eine Infektionsgefahr ist nicht da", erklärte Ehnert.

Ungeachtet dessen hatte der Berliner Box-Manager in dieser Woche bereits ein Schreiben an das Gesundheitsamt Gelsenkirchen aufgesetzt, um den Fight wegen der "Gefahr für den Einzelnen und der Allgemeinheit" zu verhindern.