Wladimir Klitschko hat sich für den Fight gegen Ersatz-Herausforderer Ruslan Chagaev gegen Hepatitis B impfen lassen. Dabei handelt es sich jedoch nur um Prophylaxe.

Beide Boxer sind gesund und der Zweifach-Weltmeister ist besonders geschützt. Wladimir Klitschko hat sich für die Titelverteidigung gegen Ersatz-Herausforderer Ruslan Chagaev am Samstag in der WM-Arena auf Schalke (ab 22.00 Uhr live bei RTL) gegen Hepatitis B impfen lassen. "Ich bin geimpft. Da ich als Unesco-Botschafter viele Reisen mache, bin ich ohnehin häufiger im Tropeninstitut", sagte der 32 Jahre alte Champion der WBO und IBF im höchsten Limit auf der Pressekonferenz am Montag in einem Lebensmittel-Supermarkt in Gelsenkirchen.

Das wohl größte Freiluft-Boxspektakel seit der Ära Max Schmeling, für das bislang 58.000 der 61.000 Tickets verkauft sind, drohte zu platzen. Vor zwölf Tagen hatte der ursprünglich vorgesehene Gegner David Haye wegen Verletzung abgesagt. Chagaev war nach seiner umstrittenen Absage des WM-Fights der WBA in Helsinki gegen den russischen Riesen Nikolaj Walujew sofort bereit, als Ersatzgegner einzuspringen.

Klitschko: Ruslan bester Mann nach Bruder Witali

"Ruslan ist der wahre Weltmeister. Er ist der beste Mann nach meinem Bruder Witali und hat Walujew geschlagen", sagte Wladimir Klitschko. Der Fight zwischen Walujew und dem Usbeken Chagaev war abgesagt worden, weil Chagaev als Träger eines Hepatitis-B-Antigens ein Risiko für Walujew hätte bedeuten können. Dieses Risiko sei aber nicht gegeben, sagte Chagaevs ebenfalls anwesender behandelnder Arzt Dr. Michael Ehner. Der 2,13m lange Russe hatte sich damals geweigert, sich prophylaktisch impfen zu lassen.

Chagaevs Promoter Klaus-Peter Kohl hat der WBA eine Sonderanfrage zur Klärung der Situation im Schwergewicht geschickt. Walujew wird derzeit in der WBA-Rangliste als Weltmeister geführt, der 30-jährige Chagaev als sogenannter "Weltmeister im Wartestand". Bis Mittwoch soll eine Entscheidung darüber fallen, ob es am Samstag auch um den WBA-Gürtel geht und damit um eine Titelvereinigung. Seinen WBA-Weltmeistergürtel hatte der Klitschko-Herausforderer auf jeden Fall am Montag dabei.