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Salt Lake City aus dem US-Bundesstaat Utah erkaufte sich die Olympischen Winterspiele 2012. Das enthüllte der Schweizer Marc Hodler am 11. Dezember 1998.

Am 11. Dezember 1998 sprach Marc Hodler das aus, was viele vermuteten, aber keiner bis zu diesem Tag wahr haben wollte. Der Schweizer, der schon zwölf Jahre lang im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) für das Fairplay unter den Bewerberstädten zuständig war, enthüllte an diesem Tag, dass es Indizien gebe, dass sich Salt Lake City im Bewerbungsverfahren für die Olympischen Winterspiele 2002 der Bestechung schuldig gemacht habe. Im Jahr 1995 hatte die Stadt aus dem US-Bundesstaat Utah den Zuschlag für die Austragung der Spiele erhalten.

In der vom IOC eingeleiteten Untersuchung kam heraus, dass sich Salt Lake City die Unterstützung einiger IOC-Mitglieder erkauft hatte. 632 000 Dollar waren allein für Stipendien geflossen. Mike Leavitt, der Gouverneur des Mormonenstaates, gab zu, dass IOC-Mitglieder auf Wunsch mit weiblichen Begleiterinnen versorgt worden seien. Von Grundstücksspekulationen in Salt Lake City profitierte ein Wahlmann, und IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch räumte ein, dass er zwei Gewehre von der Bewerberstadt als Geschenk erhalten habe.

Trotz der Enthüllungen wurde Salt Lake City als Olympiastadt nicht abgesetzt. Frank Joklik, der Vorsitzende des Organisationskomitees (Ok), und sein Stellvertreter Dave Johnson traten zurück. Sechs IOC-Mitglieder wurden am 24. Januar 1999 suspendiert, die Finnin Pirjo Häggman trat zurück, weil ihr Mann vom OK einen Job erhalten hatte.