Felix Magath ist nach dem 0:1 in der Champions League bei Olympique Lyon ins Stolpern geraten. Zum Glück hat sich Schalkes Trainer nichts getan. Aber das Missgeschick war für viele Beobachter ein Augenblick voller Symbolik.
Was ist bei Schalke 04 schiefgegangen? „Nichts“, hat Felix Magath nach der Niederlage in Lyon gesagt, aber das ist der Taktik geschuldet, seine bislang erfolglose Mannschaft nicht zusätzlich verunsichern zu wollen. Durch die blau-weiße Brille lässt sich Schalkes Fehlstart mit vier Niederlagen in Folge natürlich kleiner reden als er ist: In Hamburg und in Hoffenheim werden noch andere verlieren, auch mit einem 0:1 beim Gruppenfavoriten in Lyon lässt sich leben. Schalke liegt vier Punkte hinter den Bayern, sechs hinter dem BVB – nichts, was sich nicht aufholen ließe.
Tatsächlich aber droht Schalke gerade eine Menge zu verspielen. Es geht auch um das Vertrauen in das „Prinzip Magath“. Der Trainer ist mit einem Ruf wie Donnerhall nach Gelsenkirchen gekommen, doch zum ersten Mal scheint der Glaube an ihn hier und da erschüttert zu sein.
Und nun das Derby gegen den BVB. Noch nie ein Spiel wie jedes andere. Aber dieses Mal für Schalke so wichtig wie seit 2007 nicht mehr, als man beim BVB den Titel verspielte. Ein Sieg macht gefühlt mindestens zwei der bisherigen Niederlagen wett. Eine Pleite wiegt bei den Fans – und wohl auch innerhalb der Mannschaft – viel schwerer als ein 0:1 in Lyon. Im Derby liegt Schalkes große Chance. Und ein noch größeres Risiko.