Mit Blick auf die EM 2012 plant Joachim Löw junge Spieler an die erste Elf heranzuführen und somit den Konkurrenzkampf zu schüren. „Je früher, desto besser“, lautet das Motto des Bundestrainers.
Noch wird eifrig über Michael Ballack diskutiert, dabei steht die übernächste Generation schon längst in den Startlöchern. „Mein Motto lautet: je früher, desto besser. Die Argumentation, dass einer 50 Bundesliga-Spiele gemacht haben muss, um zum Nationalspieler zu werden, zählt bei mir nicht“, sagte Bundestrainer Joachim Löw und gab damit das Signal: Bahn frei für die Youngster!
Marco Reus, Mario Götze, Benedikt Höwedes oder Patrick Herrmann werden es gerne hören. „Es ist mein konzeptionelles Ziel, dass in den nächsten zwei Jahren einige junge Spieler nachrücken. Spieler wie Reus und Götze haben die fußballerische Klasse, in die Nationalmannschaft zu kommen. Das Länderspiel gegen Schweden im November wird uns die Möglichkeit bieten, das eine oder andere auszuprobieren“, sagte Löw.
Reus, Herrmann (beide Borussia Mönchengladbach), Götze (Borussia Dortmund) oder Höwedes (Schalke 04) stehen bereits seit geraumer Zeit im Notizbuch des 50-Jährigen. Bei den nächsten wichtigen Aufgaben in der EM-Qualifikation am 8. Oktober gegen die Türkei in Berlin und vier Tage später in Kasachstan wird Löw allerdings auf bewährte Kräfte setzen. Gegen Schweden am 17. November in Göteborg werden dann aber aller Voraussicht nach die nächsten Talente ihr Debüt feiern.
Löw schürt Konkurrenzkampf
Löw plant, den arrivierten Kräften mit der Einladung der Neulinge gehörig Dampf zu machen. Der Bundestrainer schürt mit Blick auf die Mission EM-Titel den Konkurrenzkampf, um die Nationalspieler damit zu Topleistungen zu treiben. „Konkurrenz ist für uns immer wichtig. Man kann ja auch jetzt noch gar nicht sagen, was in zwei Jahren sein wird. Man weiß nicht, welche Spieler sich bis dahin in den Vordergrund gespielt haben“, sagte Löw, in dessen Ära bislang 40 Spieler ihr Debüt gegeben haben.
Die Erfahrungen der vergangenen zwölf Monate haben Löw ohnehin gelehrt, wie wichtig es ist, die jungen Spieler schnellstmöglich an die Nationalmannschaft heranzuführen. „Es kann sich schließlich alles innerhalb von Tagen oder Wochen umdrehen. Alleine in der Torhüterfrage sind zuletzt Dinge passiert, die nicht vorhersehbar waren. So war zum Beispiel Rene Adler in unseren Planungen die Nummer eins, durch seine Verletzung mussten wir dann umdenken“, sagte Löw.
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Zudem erklärte der Bundestrainer, dass er in Zukunft den älteren Spielern schon früher mitteilen will, wenn er für sie keine Verwendung mehr in der Nationalmannschaft hat. „Wenn ich das Gefühl habe, dass es bei einem nicht reicht, dann werde ich dem Spieler schon früher sagen, dass ich nicht mit ihm plane“, sagte Löw, der sich zum Beispiel monatelang mit der Personalie Torsten Frings auseinandersetzen musste, obwohl der Bremer keine realistische Chance mehr auf ein Comeback hatte.
Ob der 98-malige Nationalspieler Michael Ballack wirklich noch einmal die Möglichkeit bekommt, den WM-Dritten zu führen, bleibt indes abzuwarten. Eine Einladung für die Qualifikationsspiele im Oktober scheint derzeit unwahrscheinlich, möglicherweise bekommt Capitano Ballack erst im November in Schweden die Chance, sich im DFB-Trikot zu zeigen. „Es wird so unglaublich viel in diese Sache hineininterpretiert. Doch es geht nur darum, dass sich alle Spieler dem Leistungsprinzip unterordnen müssen. Jeder Akteur muss sich in jedem Spiel neu beweisen. Und ich bin mir sicher, sie werden diesem Druck standhalten“, sagte Löw. (sid)
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