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Michael Ballack ist Joachim Löws großes Sorgenkind - und Lukas Podolski sein kleines. Ballack muss sich neu beweisen - und Podolski hat einen Bonus. Der wird aber nicht ewig halten.
Michael Ballack ist also nicht zurückgetreten, wie es gestern fälschlicherweise hieß. Warum sollte er auch, hat Bundestrainer Joachim Löw gefragt und die Antwort mitgeliefert: Es gibt einen Konkurrenzkampf in der Nationalelf, Ballack muss sich neu beweisen. Aber er ist nicht chancenlos.
Was für Löws großes Sorgenkind gilt, gilt erst recht für das kleine. Lukas Podolski hat sich denn auch nicht zurückgehalten wie der beharrlich schweigende Michael Ballack, sondern der Konkurrenz gleich mal den Marsch geblasen: Wenn er in Form sei, werde es schwer, an ihm vorbei zu kommen.
Nur: Wann war Lukas Podolski zum letzten Mal über einen längeren Zeitraum hinweg so richtig in Form? Bei der WM? Joachim Löw ist zwar im Nachhinein dafür gefeiert worden, nach einer schwachen Bundesliga-Saison an Miroslav Klose und Podolski festgehalten zu haben. Aber dafür hat vor allem Klose gesorgt.
Noch hält Löws Geduldsfaden. Wer, wie Podolski, 80 Länderspiele mit 40 Toren vorzuweisen hat, genießt bei Löw einen Bonus. Aber auch der wird nicht mehr ewig halten. Seinen persönlich wieder nur mittelmäßigen Saisonstart mit dem 1. FC Köln und der Nationalelf wird Podolski noch unbeschadet überstehen, aber ewig kann Löw ihn nicht mehr stützen.
Fast vergessen: Bei der WM 2006 ist Podolski zum besten Nachwuchsspieler gewählt worden. Seitdem ist er vor allem: ein unerfülltes Versprechen.