Leverkusen. .

Nach seinem Bundesliga-Comeback konnte sich Michael Ballack über eine aufmunternde SMS von Joachim Löw freuen. Nun hofft der DFB-Kapitän auf einen Anruf des Bundestrainers.

Die aufmunternde SMS von Joachim Löw vor seinem Bundesliga-Comeback fand Michael Ballack klasse, noch mehr würde den 33-Jährigen aber diese Woche ein Anruf des Bundestrainers freuen. „Ich hoffe, er meldet sich. Vielleicht sprechen wir dann schon über alles, oder wir machen das nächste Woche“, sagte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, der auf eine Einladung für die beiden EM-Qualifikationsspiele des WM-Dritten in Belgien (3. September) und gegen Aserbaidschan (7.) hofft. Beim zweiten Spiel in Köln könnte Ballack sein 100. Länderspiel im DFB-Trikot bestreiten.

„Bis dahin habe ich noch zwei Spiele, um meine Form zu verbessern. Ich weiß, dass noch Luft nach oben ist, aber mit jedem Spiel wird es besser“, sagte Ballack nach dem souveränen 2:0 (2:0) mit seinem neuen, alten Klub Bayer Leverkusen zum Bundesliga-Saisonstart bei Borussia Dortmund. Löw, der am Freitag sein Aufgebot bekannt gibt, hatte dem Mittelfeldspieler zuvor per Kurzmitteilung viel Glück für das erste Bundesliga-Spiel nach seiner Verletzung und vierjähriger Dienstzeit beim FC Chelsea gewünscht.

Auf der Tribüne konnte der Bundestrainer dann live miterleben, dass Ballack zumindest schon wieder 90 Minuten durchhalten kann, auch wenn nach dreimonatiger Verletzungspause noch nicht alles bei dem 98-maligen Nationalspieler rund lief.

„Es ist ja nichts passiert“

Möglicherweise schon zu Wochenbeginn wird Löw Ballack kontaktieren, um ihn seine Pläne für den Weg zur EM 2012 mitzuteilen. „Das sehe ich ganz entspannt. Wir müssen nicht spekulieren. Warten wir ab, es ist ja nichts passiert“, meinte Ballack, der im Streit um die Kapitänsbinde mit dem Münchner WM-Spielführer Philipp Lahm kein zusätzliches Öl ins Feuer gießen wollte.

Mit seiner Rückkehr auf die Bundesligabühne konnte Michael Ballack auf jeden Fall schon mal zufrieden sein, wie ihm auch die Bayer-Verantwortlichen nach dem Schlusspfiff attestierten. „Er hat sich taktisch insgesamt sehr souverän verhalten. Er war mitverantortlich für die Stabilität in der Defensive in der zweiten Halbzeit. Daran sieht man, welch Klassespieler er ist. Jetzt braucht er nur noch Spielpraxis, um zur Normalform zu finden“, lobte Trainer Jupp Heynckes den Routinier und fügte an: „Für uns ist er auf Sicht ein großer Gewinn. Er wird wieder zu dem dominanten Spieler werden, den wir kennen. Für mich ist er der beste deutsche Fußballer der letzten zehn Jahre. Solch einen Spieler brauchte meine Mannschaft.“

Auch Sportchef Rudi Völler war begeistert. „Das war ein tolles Comeback. Sicher hat man gesehen, dass er noch Spielpraxis benötigt. Aber das war alles schon sehr vielversprechend“, meinte der frühere DFB-Teamchef.

Adler über Ballack: „Er wird mit Sicherheit noch besser“

Und Nationaltorwart Rene Adler, der ebenso wie Ballack bei der WM in Südafrika verletzungsbedingt gefehlt hatte und nun wie sein neuer Teamkollege auf eine Einladung von Löw wartet, ergänzte: „Jeder hat gesehen, dass er mit seiner großen Erfahrung eine Verstärkung für uns ist. Und er wird mit Sicherheit noch besser.“

Dass Ballack, der nach eigener Einschätzung „recht solide“ gespielt hatte, körperlich schon wieder auf der Höhe ist, machte er gegen Dortmund deutlich, wenngleich er einräumte: „Ich merke schon noch, dass ich hinten dran bin.“

Deshalb setzt der gebürtige Görlitzer auch auf die kommenden beiden Spiele. „Ich hoffe, dass mir der Trainer wieder das Vertrauen schenkt und ich am Donnerstag wie auch am Sonntag wieder von Beginn an spielen kann“, meinte er mit Blick auf das Play-off-Rückspiel des Europa-League beim ukrainischen Pokalsieger Tawrija Simferopol und das erste Saison-Heimspiel in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach. (sid)