Dortmund. .

1562 Tage lang hatte seine Bundesliga-Pause gedauert. Beim 2:0-Sieg von Bayer Leverkusen in Dortmund kehrte Michael Ballack zurück. Dabei konnte er noch nicht so glänzen wie einst, aber er hielt 90 Minuten lang durch.

Michael Ballack stand am Mittelkreis, umarmte den gegnerischen Torhüter und tauschte das Trikot mit ihm. Roman Weidenfeller hat denselben Berater, die beiden Profis kennen und schätzen sich. Ballack sah glücklich aus, als das Spiel abgepfiffen war. Es war ein schönes Bundesliga-Comeback für ihn nach vier Jahren in England und der schweren Fußverletzung zum Ende der vergangenen Saison – ohne dass er sich zu sehr hatte anstrengen müssen.

Es war der Tag von Bayer Leverkusen, nicht der Tag des Michael Ballack. Der spielte weitgehend unauffällig, im Mittelfeld des Siegerteams brillierten eher Renato Augusto und Tranquillo Barnetta. „Ich bin noch nicht bei hundert Prozent“, erklärte Ballack. Und doch durfte er zufrieden sein. Weil er Teil einer tollen Mannschaft war und durchgehalten hatte.

Die BVB-Fans versuchten oft, den Rückkehrer durch Pfiffe zu verunsichern, damit hatten sie allerdings nicht den geringsten Erfolg. Ballack blieb ruhig und routiniert. Bundestrainer Joachim Löw, einer von 73 300 Zuschauern, konnte keine besonderen Erkenntnisse gewinnen - außer der Tatsache, dass Ballack wieder 90 Minuten verkraften kann. Darüber war Jupp Heynckes hocherfreut: „Vor vier Wochen hätte ich noch nicht gedacht, dass Michael heute durchspielen könnte“, so der Bayer-Trainer. „Er hat souverän und taktisch klug gespielt. Es ist klar, dass er noch Spielpraxis benötigt. Für uns ist er ein Gewinn.“