Mönchengladbach. In seinem ersten Spiel war Eder Balanta nah am Platzverweis. Wie Schalkes Trainer Thomas Reis das Debüt des Mittelfeldspielers bewertet.

Nur knapp eine Woche nach seiner Unterschrift bei Schalke 04 stand Eder Balanta beim 0:0 bei Borussia Mönchengladbach direkt in der Startformation – nach nur einer Handvoll Trainingseinheiten mit der Mannschaft. Und es dauerte nicht einmal eine Minute, bis der 29 Jahre alte Kolumbianer im Borussia Park erstmals im Fokus stand. Noch bevor er erstmals den Ball berührte, checkte er Gladbachs Christoph Kramer bei einem Einwurf zu Boden. Es war zwar kein Foulspiel des defensiven Mittelfeldspielers, doch eine Duftmarke, die bewies: Balanta ist niemand, der Auseinandersetzungen scheut.

Balanta sieht nach nur fünf Minuten Gelb

Nur fünf Minuten später sah der Neuzugang dann auch seine erste Gelbe Karte in der Bundesliga. Als Jonas Hofmann ihm entwischte, riss Balanta den Gladbacher unsanft zu Boden. Nach einem weiteren Foulspiel stand er sogar nah am Platzverweis. Doch dank seiner aggressiven Spielweise konnte der Kolumbianer auch einige Bälle gewinnen. „Wir wollten aggressiv sein“, sagte Trainer Thomas Reis nach Schlusspfiff mit Blick auf Balanta. Den Einstand des 29-Jährigen fand der Coach deshalb völlig in Ordnung. „Ich war überzeugt, dass es mit Eder in der Startelf funktionieren kann – und es hat funktioniert", so Reis.

Auch, um Eder Balanta vor einem möglichen Platzverweis zu schützen, wurde er vom Trainer nach knapp einer Stunde ausgewechselt – und es kam in Dominick Drexler ein deutlich offensiverer Spieler. Dabei bekam der Routinier den Vorzug vor Fan-Liebling Rodrigo Zalazar, der bei seinem Comeback gegen Köln (0:0) in der Vorwoche noch viel Schwung ins Schalker Spiel gebracht hatte. Doch warum kam er in Mönchengladbach gar nicht zum Zug?

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„Wir wollten die Statik nicht verändern“, erklärte Reis die Maßnahme. Im Zentrum wollten die Schalker ihre Kompaktheit nicht aufgeben, die durch Balanta und die zwei Achter Tom Krauß und Alex Kral durchaus vorhanden war. Sie alle sind gute Zweikämpfer – auch und der eingewechselte Drexler ist fleißig und denkt etwas defensiver als Zalazar. Ohne viel Spielpraxis hat Reis Zalazar in diesem engen Spiel noch nicht zugetraut, für diese Stabilität zu sorgen. „Ohne Rodri zu nahe treten zu wollen, aber: Das kann er noch nicht. Natürlich hätte er spielerisch vielleicht einen Akzent setzen können, aber auch ohne ihn hätten wir diese Akzente setzen können. Nur ist es uns leider nicht gelungen.“

Schon am Freitag (20.30 Uhr/DAZN), wenn der VfL Wolfsburg in der Schalker Arena zu Gast sein wird, darf Zalazar aber wieder auf mehr Spielzeit hoffen.