Essen. Nach dem peinlichen WM-Aus befragte ARD-Moderatorin Esther Sedlaczek die Verantwortlichen des DFB vorbildlich. Eine TV-Kritik.
Es gibt nicht viele Königsdisziplinen für Sport-Moderatoren – dazu gehört definitiv die Befragung von Fußball-Verantwortlichen nach einem blamablen Turnier-Aus. Dort den richtigen Ton zu treffen, ist nicht leicht, andere vor ihr sind an dieser Aufgabe gescheiterte. Esther Sedlaczek von der ARD gelang das am Donnerstagabend hingegen vortrefflich. Sie erlebte bei den Befragungen von Trainer Hansi Flick und Geschäftsführer Oliver Bierhoff ihre Sternstunde.
Bierhoff stellt sich mit wenig reflektierten Antworten bloß
Sedlaczek blieb jederzeit sachlich und fair – nachdem sie bereits Flick kritisch und konkret befragt hatte, hakte sie bei ihrem Bierhoff-Verhör immer wieder nach. Er stellte sich selbst mit wenig reflektierten Antworten ("Ich habe ein sehr gutes Gefühl für mich") auf knallharte Fragen bloß. „Es gibt nicht wenige, die sagen, vielleicht braucht es auch auf ihrer Position Veränderungen“, sagte sie zu Bierhoff – andere hätten sich das nicht getraut. Sie vergaß nichts, sprach auch die Diskussionen um die One-Love-Binde an.
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Neben Sedlaczek gewann sogar der zuvor eher blasse Experte Bastian Schweinsteiger an Format. War er vorher zu sehr auf Harmonie bedacht, wagte auch der Weltmeister von 2014 nun klarere Worte der Marke "Das ist zu wenig". Und mit Hansi Flick lieferte er sich sogar eine lebhafte Diskussion. "Das ist Quatsch", sagte Flick zu Schweinsteiger. Die Interviews aber waren alles andere als Quatsch.
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