Berlin. Die Kapitänsbinde von Manuel Neuer sorgt für Diskussionen. Zeitweise hat deshalb sogar die Uefa ermittelt.
Die Europäische Fußball-Union hat kurzzeitig geprüft, ob Nationaltorwart Manuel Neuer seine Regenbogen-Kapitänsbinde weiter tragen darf. Diese Überprüfung sei am Sonntagabend schon wieder eingestellt worden, teilte der DFB via Twitter mit. Die Regenbogenbinde werde „als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für "good cause" bewertet“. Nur gut anderthalb Stunden zuvor hatte der DFB bestätigt, dass sich die Uefa mit dem Fall befasst.
„Die Regularien besagen, dass die offiziell von der Uefa bereitgestellte Binde getragen werden muss“, hieß es da noch. Zudem verwies der DFB gleichzeitig darauf, dass der Juni „auch im Sport im Zeichen von „Pride““ stehe, um sich für mehr Vielfalt stark zu machen.
Regenbogenflagge als Zeichen für Toleranz
Neuer trage diese Kapitänsbinde als Zeichen und „klares Bekenntnis der gesamten Mannschaft für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausgrenzung. Die Botschaft lautet: wir sind bunt!“, teilte der DFB mit. Am späten Nachmittag hatte RTL/ntv.de über ein Uefa-Verfahren wegen der Kapitänsbinde berichtet. Der Dachverband äußerte sich zunächst nicht.
Neuer hatte das Kapitänsabzeichen im Testspiel gegen Lettland in Düsseldorf unmittelbar vor dem Turnier und in beiden deutschen EM-Spielen gegen Frankreich (0:1) und gegen Portugal (4:2) jeweils in München getragen.
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Grundsätzlich handelt die Uefa bei Botschaften abseits des Sportlichen sehr strikt. Wer „Sportveranstaltungen für sportfremde Kundgebungen benutzt“, verstößt laut den Uefa-Statuten gegen die „Allgemeinen Verhaltensgrundsätze“. Auch die Proteste gegen Rassismus während der EM hatte der Dachverband zuletzt schon begrüßt. (dpa)