Essen. Amateure dürfen ihren Sport nicht mehr nur vor dem Fernseher bestaunen, sondern ihn nach Monaten wieder selbst ausüben. Eine Kolumne.

Die Autos auf der benachbarten Autobahn brummen vorbei. Mücken schwirren durch die Luft. Pollen schweben über den Kunstrasen. Das Vereinsheim bleibt noch verriegelt, die Kabine geschlossen. Aber die elektrische Ballpumpe knarzt wieder. Denn jetzt, wenn die Europameisterschaft beginnt, dürfen Amateure ihren Sport nicht mehr nur vor dem Fernseher bestaunen, sondern ihn nach Monaten wieder selbst ausüben. Endlich.

Als im Oktober 2020 die Infektionszahlen nach oben schnellten, da war klar und logisch, dass das große Tor vor unserem Vereinsgelände bald wieder geschlossen bleiben würde, die Fußballschuhe erst mal im Schrank warten müssen. Nur dass die Schuhe so lange vertrocknen würden, ahnte niemand. „Ich habe so eine Lust zu kicken“, meinte ein Journalistenkollege daher, als wir das Training von Borussia Dortmund beobachteten. Vorbei.

Niemand möchte verlieren

Die ersten Pässe misslingen nun wieder. Die ersten Nebenmänner werden angeraunzt. Die ersten Mitspieler stolzieren umher, weil sie den Torhüter überlistet haben. Zweikämpfe sind noch verboten, grätschen lässt es sich trotzdem. Verlieren möchte niemand. „So eine Scheiße“, brüllt unser Kapitän im Trainingsspiel. Toll.

Auch interessant

Hier im Ruhrgebiet steigt das EM-Fieber noch nicht. Aber die vielen Fußballer und Fußballerinnen können die Tricks, die sie nun jeden Tag bei dem großen Turnier erleben werden, wieder selbst nachstellen. Oder es zumindest versuchen. Wunderbar.