Kiew/Essen. Trotz des Sieges in der Ukraine verdienen sich die deutschen Nationalspieler keine Top-Noten. Zwei Verteidiger enttäuschen gar. Die Einzelkritik.
Manuel Neuer: Ein Strafstoß war der einzige gefährliche Ball auf sein Tor – und der war drin. Ansonsten war der Torwart kaum gefordert. Trotzdem überzeugte Deutschlands Kapitän mit sicherem Passspiel. Einen eindrucksvollen Beweis lieferte er durch seinen sehenswerten Außenristpass unter Bedrängnis (10.). Note 2,5
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Matthias Ginter: Sein Führungstreffer ebnete den Weg zum ersten deutschen Sieg in der Nations League (20.). Im Spiel nach vorne präsentierte er sich aktiv und mit guten Ansätzen, in der Rückwärtsbewegung aber hatte er gerade in der Anfangsphase seine Schwächen. Note: 3
Niklas Süle: Mit seinem Foulspiel schenkte er der Ukraine einen Strafstoß und brachte die Gastgeber so zurück ins Spiel. Ein entscheidender, aber auch sein einziger Fehler. Denn abgesehen von der Elfmetersituation zeigte Süle eine ordentliche Leistung. Note: 3
Antonio Rüdiger: Behauptete vor dem 0:1 toll den Ball, ging ins Dribbling und flankte auf den Torschützen Ginter. Ansonsten mit starken Passwerten, aber ein paar kleineren Problemen im Zweikampf. Note: 3
Lukas Klostermann: Mit seiner Flanke leitete er das 2:0 ein. Wirklich gut war der Leipziger allerdings nicht im Spiel. Immer wieder leistete er sich Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und lud die Ukraine so zu Chancen ein. Note: 4
Joshua Kimmich: Eigentlich ist der Bayern-Star die Konstante im deutschen Spiel. Eigentlich. Am Samstagabend aber leistete sich Kimmich ungewohnt viele Fehler. Erst in der Schlussphase wurde er besser. Note: 3,5
Toni Kroos: Die Passmaschine des DFB blieb anders als einige seiner Kollegen weitgehend fehlerfrei. Auffällig im Spiel nach vorn war Kroos allerdings nur selten. In der 42. Minute schoss er knapp über das Tor. Note: 3
Marcel Halstenberg: Auf der linken Seite war Halstenberg wenig ins Offensivspiel eingebunden. Hinten auch kaum gefordert, aber längst nicht immer souverän in der Zweikampfführung. Note: 4
Julian Draxler: In der ersten Halbzeit ohne nennenswerte Aktionen, steigerte sich der PSG-Profi im Spielverlauf deutlich. Draxler riss das Spiel im zweiten Durchgang an sich und war an vielen gefährlichen Aktionen beteiligt. Sein Highlight: Ein sehenswertes Dribbling gegnerischen Strafraum, aus dem fast das 3:0 resultiert wäre (57). Note: 2,5
Serge Gnabry: Im ersten Durchgang fiel der Bayern-Star eher durch Ballverluste als gefährliche Aktionen auf. Wie alle DFB-Kicker wurde aber auch Gnabry im Spielverlauf besser. Trotz insgesamt vier Torschüssen blieb ihm ein Treffer verwehrt. Note: 3
Leon Goretzka: Ohne echten Stürmer in der Startelf war Goretzka der zentrale Mann in der DFB-Offensive. Trotz ein paar Ungenauigkeiten in seinem Spiel wusste er durch Fleiß und sein Slapstick-Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 (49.) zu gefallen. Note: 2,5
Timo Werner: Kam in der 80. Minute für den guten Draxler. Blieb danach ohne Abschluss. Keine Bewertung.
Emre Can: Wurde in der Schlussminute für Klostermann eingewechselt. Keine Bewertung.
Kai Havertz: Kam in der Nachspielzeit für Gnabry. Keine Bewertung.