Bochum. Union Berlin spielt noch gegen den Abstieg. Kann der VfL Bochum dort mit der gleichen Mentalität wie in den letzten Wochen zu Werke gehen?

Natürlich ist die „Bochumer Botschaft“ wieder dabei. Die VfL-Fans, die es in die Hauptstadt verschlagen hat, machen mal wieder ein Ereignis aus dem Besuch ihres Klubs in Berlin. Eine Bootsfahrt über die Spree soll auf die Partie in Köpenick einstimmen. Mit den „Botschaftsangehörigen“ und anderen versprengten VfL-Fans dürften am Sonntag etwa 2500 Anhänger der Gäste für Stimmung sorgen an der „Alten Försterei“. Robin Dutt versteht das als „Anerkennung“ für die Leistung der letzten Wochen.

Eine Anerkennung, die Bestand haben soll bis zum Saisonabpfiff. Darin liegt nämlich das Hauptaugenmerk der Bochumer Verantwortlichen: Nicht nachzulassen, wenn ein Etappenziel erreicht ist, sondern nachzufassen, auch und vor allem für die wieder mitgehenden Fans, auch und nicht nur nebenbei für Sponsoren und mögliche Investoren.

„Es waren nicht nur gute Spiele dabei, aber wir haben es immer hingebogen durch Einsatz und eine gute Mentalität“, sagt der VfL-Trainer im Rückblick auf seine noch vergleichsweise kurze Schaffensperiode in Bochum. Zehn Spiele und nur eine Niederlage stehen dort zu Buche, und die Niederlage handelte sich der VfL ein, als Robin Dutt zum allerersten Mal an der Seitenlinie stand.

Erneuter Rückschlag für Jannik Bandowski: Jetzt hat er sich das Kreuzband gerissen und wird in diesem Jahr wohl nicht mehr spielen.
Erneuter Rückschlag für Jannik Bandowski: Jetzt hat er sich das Kreuzband gerissen und wird in diesem Jahr wohl nicht mehr spielen. © Udo Kreikenbohm

Zurückhaltend ist Dutt in Sachen System an die Aufgabe herangegangen, zurückhaltend war auch die Personalpolitik. Eine einfache Spielidee lässt sich besser und schneller implantieren, die Abläufe sind leichter zu automatisieren; besonders wenn man auf personelle Experimente verzichtet. Deshalb zögert der VfL-Trainer auch noch, Stefano Celozzi wieder einzubauen. Er habe sich „noch nicht zu 100 Prozent entschieden“, so Dutt gestern, fügte jedoch hinzu: „Es ist wunderbar, wenn alle dabei sind. Ich habe eine Auswahl, für die ich dankbar bin.“ Womöglich belässt es der VfL-Trainer also zunächst bei der Abwehrformation mit Gyamerah, Fabian, Hoogland und Soares.

Auf einer anderen Position ist Robin Dutt jedoch vielleicht zu einer Änderung gezwungen. Manuel Riemanns Einsatz ist nämlich keinesfalls sicher. Den Stammtorhüter zwickt es im Oberschenkel, erst heute fällt die Entscheidung, ob es für ihn doch noch reicht.

Dornebusch könnte beim VfL Bochum einspringen

Sollte das nicht der Fall sein, würde erneut Felix Dornebusch einspringen. „Dorne wäre eine sehr gute Lösung, er ist ein total positiver Typ“, sagt Dutt über seine Nummer zwei und verweist auf den bemerkenswerten Torjubel des gebürtigen Witteners. Tatsächlich war Dornebusch,d er Mann auf der Bank, in den letzten Spielen kaum zu bändigen, wenn der VfL getroffen hatte, so sehr identifiziert er sich mit Mannschaft und Verein.

Einer, der ebenfalls selten im Rampenlicht steht, hatte wieder einmal Pech. Jannik Bandowskis im Training erlittene Verletzung stellte sich als Kreuzbandriss heraus. „Ich habe ihm hundertprozentige Unterstützung in der Rehaphase zugesichert“, sagt Dutt.