Wuppertal. Ousmane Dembélé hat in den Testspielen gegen Erkenschwick und Wuppertal vollends überzeugt. Manchmal hapert es allerdings noch an der Kommunikation.

Pierre-Emerick Aubameyang ist derzeit ein Torjäger außer Dienst. In den ersten Testspielen von Borussia Dortmund blieb der beste BVB-Torschütze der vergangenen Saison ohne Treffer, beim 5:2-Sieg beim Oberligisten SpVgg Erkenschwick genauso wie beim 2:0-Sieg beim Regionalligisten Wuppertaler SV.

Auch interessant

Dennoch ist man in Dortmund weit davon entfernt, eine Stürmerkrise auszurufen. Erstens sind derlei Testspiele nach gerade einmal einer Woche Training Muster ohne allzu großen Wert, zweitens spielt Aubameyang derzeit eine andere, viel wichtigere Rolle: Der Franko-Gabuner ist Integrationshelfer für den französischen Neuzugang Ousmane Dembélé. Im Training ist Aubameyang meist in der Nähe des 19-Jährigen zu finden; er übersetzt die Anweisungen von Trainer Thomas Tuchel und gibt weitere wertvolle Tipps. Und auch auf dem Platz verstehen sich die beiden Offensivspieler schon erstaunlich gut. “Ich freue mich, wie die die Dinge auf dem Feld zwischen den beiden klappen”, sagt Trainer Thomas Tuchel.

Knapp 15 Millionen Euro überwies der BVB als Ablösesumme an Stade Rennes - eine stattliche Summe für einen jungen Mann, der erst seit sechs Monaten auf Profiniveau spielt. Die insgesamt 90 Minuten, die Dembélé gegen Erkenschwick und Wuppertal spielte, zeigten aber, warum viele namhafte Klubs dieses Talent gerne geholt hätten: Mit seinen schnellen Antritten ließ der Franzose immer wieder ein Raunen durchs Publikum gehen, beindruckte mit feiner Technik und enger Ballführung. In Wuppertal leitete er das 1:0 durch Adrian Ramos ein, in Erkenschwick hatte er selbst zur Führung getroffen. “Er ist für sein Alter schon sehr, sehr weit”, lobte Mitspieler Gonzalo Castro. “Die Fans und auch wir Spieler können uns auf das freuen, was er leisten kann.”


Dembele feiert Frankreichs Sieg

Dennoch liegt noch einige Arbeit vor dem neuen Mann. “Das ist für einen jungen Mann alles neu, die Belastung, das Umfeld, die Kultur”, sagt Trainer Tuchel. “Das ist nicht zu unterschätzen.” Dembéle lernt zwar bereits fleißig deutsch, noch aber reicht es ohne den Übersetzer Aubameyang selten zur Kommunikation - eine Ausnahme war der Freitag nach dem Europameisterschaftshalbfinale, das Deutschland gegen Frankreich verlor.

Auch interessant

“Da mussten uns was anhören, von Ousmane zusammen mit Auba, das auch zurecht”, schmunzelt Tuchel - und macht seinem Neuzugang gleich ein Angebot: “Er kann das Finale gerne bei mir schauen, er bekommt auch eine Grillwurst ohne Brötchen.” Auch die gestrengen Ernährungsregeln seines Trainers muss der neue also schnell lernen. Nicht nur deswegen wird er das Endspiel zwischen Frankreich und Portugal am Sonntagabend wohl anderswo verfolgen. “Wahrscheinlich schaut er bei Auba”, meint Tuchel. “Und zwar beide im Frankreich-Trikot.”